Neroberg-Bahn in Wiesbaden

Die Neroberg-Bahn: alt und attraktiv. Foto: Hans Dieter Erlenbach
WIESBADEN - Die Wiesbadener Neroberg-Bahn wird 125 Jahre alt
Vor 125 Jahren fuhr die Neroberg-Bahn zum ersten Mal auf den Wiesbadener Hausberg. Ihre Technik blieb bis heute unverändert.
Vor 125 Jahren fuhr die Neroberg-Bahn zum ersten Mal auf den Wiesbadener Hausberg. Ihre Technik blieb bis heute unverändert.
Dass Baukosten kräftig aus dem Ruder laufen können, ist keine Besonderheit der heutigen Zeit. Schon vor 125 Jahren, als die Neroberg-Bahn gebaut wurde, hatten sich die Ingenieure kräftig verkalkuliert. 100 000 Mark sollte der Bau ursprünglich kosten. Als die Bahn am 25. September 1888 zu ihrer ersten Fahrt startete, standen gut 222 000 Mark auf der Rechnung.
Doch die Investition hat sich gelohnt. Noch heute läuft die Bahn mit ihrer alten Technik und zieht jedes Jahr 250 000 Bahnfans an. Denn ihr Antriebskonzept ist ziemlich ungewöhnlich. Die Neroberg-Bahn wird nämlich mit Wasser betrieben.
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Informationen
Adresse:Neroberg-Bahn TalstationNerotal 6665193 Wiesbaden
Fahrtzeiten und -preise: Die Neroberg-Bahn fährt im Fünzehn-Minuten-Takt zwischen September und April täglich von 10 bis 19 Uhr, zwischen Mai und August täglich von 9 Uhr bis 20 Uhr.
Der Fahrpreis beträgt für eine Einzelfahrt für Erwachsene 2,50 und für Kinder 1,25 Euro; für eine Berg- und Talfahrt 3,30 Euro bzw. 1,65 Euro.
Internet:www.nerobergbahn.de
Das System ist ebenso einfach wie logisch. Der zu Tal fahrende Wagen wird oben an der Bergstation mit Wasser befüllt und zieht mit seinem Gewicht den zu Berg fahrenden Wagen nach oben. Unten angekommen fährt der Wagen gegen ein Winkeleisen, das automatisch ein Ventil öffnet, damit das Wasser ablaufen kann. Es wird in einem Reservoir aufgefangen und zur Bergstation zurückgepumpt.
Wer in dem Holzwagen auf einem der vierzig Plätze genommen hat, genießt, zumindest auf den vorderen Plätzen, einen Blick in luftige Höhen und auf das knapp 440 Meter lange Schienensystem, das sich genau in der Mitte der Strecke teilt, wo die beiden Wagen aneinander vorbei rumpeln.Mit einem kurzen Ruck setzt sich Bahn in Bewegung und fährt mit gemächlichen 7,3 Stundenkilometern nach oben. Schnell kommt der talwärts fahrende Wagen in Sicht. Nach dreieinhalb Minuten ist die Fahrt bereits vorbei.
Oben laden mehrere Wege zum Wandern ein. Rechts ab geht es zur russischen Kapelle, nicht weit davon entfernt liegt das Neroberg-Schwimmbad. Wer sich auf eine der Bänke vor der Kapelle setzt, genießt bei klarem Wetter einen tollen Blick über die Landeshauptstadt. Etwas abseits liegt der russische Friedhof, den vor einigen Jahren anlässlich des Petersburger Dialogs schon Michail Gorbatschow und Wladimir Putin besucht haben. Wen nach Abenteuern dürstet, der kann sich in einem Kletterwald nahe der Bergstation vergnügen.