Mariana Ruhl und Werner Lorenz bilden eine neue FDP-Fraktion im Bad Kreuznacher Stadtrat. Auslöser war der Streit um die Besetzung von Aufsichtsräten.
BAD KREUZNACH. (sp). Es hatte sich längst angedeutet. Jetzt wurden Fakten geschaffen: Mariana Ruhl und Werner Lorenz haben am Dienstag ihren Austritt aus der gemeinsamen Fraktion mit den Freien Wählern erklärt und eine neue FDP-Fraktion im Stadtrat Bad Kreuznach gegründet. In der Pressemeldung heißt es, der Schritt sei notwendig geworden, „da eine konstruktive, sachorientierte, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Fraktionsvorsitzenden Jürgen Eitel und Dr. Herbert Drumm nach den Vorkommnissen in der letzten Stadtratssitzung nicht mehr möglich erscheint“. Zur Erinnerung: In dieser Sitzung hatte Jürgen Eitel ohne vorherige Absprache mit dem Fraktionsvorsitzenden entschieden, mithilfe der Freien Wähler sowie der Fairen Liste sich selbst und seine Ehefrau in die Aufsichtsräte der städtischen Gesellschaften wählen zu lassen (wir berichteten).
Der erklärten Trennung seien intensive Gespräche in den vergangenen Tagen, „auch unter Vermittlung des Stadtverbandes, vorangegangen, um eine für alle Seiten tragbare Lösung zu finden“. Der geschäftsführende Vorstand des FDP-Stadtverbandes hat beschlossen, „diese neue Fraktion als einzige FDP-Fraktion im Stadtrat anzuerkennen“. Zum Fraktionsvorsitzenden wurde Werner Lorenz gewählt. Der scheint erleichtert zu sein, dass nun Klarheit herrscht. Auf Anfrage teilt er mit: „Nun muss Ruhe einkehren. Dann sehen wir weiter.“ Das Maß sei voll gewesen. „Wir wollten, dass uns kompetente Leute in den Aufsichtsräten vertreten. Das ist jetzt nicht mehr möglich.“
Wie berichtet wollte Lorenz den Aufsichtsrat der Beteiligungsgesellschaft statt mit Karin Eitel-Hertmanni mit dem Anwalt Christoph Anheuser besetzen. Anheuser ist Fachanwalt für Steuerrecht, sein Vertreter sollte Richard Lorisch werden, Fachanwalt für Insolvenzrecht. Doch Eitel folgte Lorenz’ Vorschlag nicht. Das führte dazu, dass die FDP keinen Aufsichtsratssitz bekam – weder in der Gesundheit und Tourismus GmbH noch in der Beteiligungsgesellschaft.
War es ein Fehler, die Fraktionsgemeinschaft mit der Fairen Liste und den Freien Wählern einzugehen? „Ja. Das war ein Fehler“, ist Lorenz in der Rückschau überzeugt.