Wo Finanzbeamte aus Panik Akten verbrennen. Wo Discounter nicht immer billiger sind. Wo Darmstadt mehr Florenz wagen soll. Wo Mieter genau hinsehen müssen. Das ist heute wichtig.
wie lässt sich ein Papier, an das man am liebsten nicht mehr erinnert werden möchte, am bequemsten vernichten? Aus Mecklenburg-Vorpommern, dem Bundesland einer ominösen „Klimastiftung“ und einer Ministerpräsidentin, für die Nord Stream 2 besonders lange eine Herzensangelegenheit war, kennen wir die Antwort: Man verbrennt es einfach, auch dann, wenn das Papier eine Steuerakte für ebenjene Stiftung war und eigentlich als Digitalversion vorliegen müsste. Die Kurzversion der Posse geht so: Schreckhafte Finanzbeamtin übergibt verloren geglaubte Akte dem Feuer. „Aus Panik“, wie zu lesen war. Das soll es dann auch schon gewesen sein und Ministerpräsidentin Manuela Schwesig habe erst vor einer Woche davon erfahren. Ob Immobilienbesitzer mit ihrer Grundsteuererklärung auch so verfahren dürfen? Leise Zweifel sind angebracht.
TOP 3 DES TAGES
Vergleichen lohnt sich
Über Jahrzehnte war die Faustformel so: Möchtest du beim Einkaufen sparen, geh in den Discounter. Die Auswahl an Markenprodukten ist spärlicher, dafür gibt es Eigenmarken zuhauf, die wiederum Ableger bekannter Hersteller sind. Darüber gibt es ganze Bücher. Supermarkt? Lohnt sich nur bei Angeboten. Ganz so einfach ist die Sache dann doch nicht, wie Kollege Ralf Heidenreich beobachtet hat. Die Eigenmarken von Rewe, Edeka und Co. (also „Ja!“ oder „gut & günstig“) sind nicht zwingend teurer als beim Discounter. Auch ein weiter Mythos offenbart sich als Folklore: Markenprodukte sind in Supermärkten immer teurer als beim Discounter. Stimmt in dieser Pauschalität aber nicht, denn sie können in größeren Mengen bestellen. Weiterhin aber gilt: Augen auf bei Angeboten. Das lohnt sich oft in beiden Fällen.
Mehr Florenz wagen?
In der Sache sind sich eigentlich alle einig: In den Innenstädten dieser Welt macht Autofahren praktisch nie Spaß. Dennoch gibt es Menschen, die auf einen fahrbaren Untersatz angewiesen sind. Sei es, weil sie nah am Stadtkern arbeiten und von außerhalb einpendeln, sei es, weil sie Gesundheitsleistungen in Anspruch nehmen. Oder vielleicht Touristen-Hotspots wie Amsterdam, Paris, London oder Florenz besuchen wollen. Wie machen das eigentlich diese Städte? Kollegin Birgit Femppel hat weit über den Tellerrand geblickt und Erstaunliches zusammengestellt: Von Maut über Drei-Zonen-Modelle bis zur Quasi-Komplett-Verbannung ist fast alles dabei. Doch ist etwas davon ein Modell für Darmstadt?
Genau hinschauen
Obwohl nun schon seit über einem Jahr die Energiekrise um sich greift, kommt das böse Erwachen für die meisten erst jetzt: mit dem Hereinflattern der Nebenkostenabrechnung. Doch welche Fristen gelten hier eigentlich und ist das, was drinsteht, überhaupt plausibel? Im Rahmen unserer Energieserie hat Karl Schlieker zusammengestellt, worauf vor allem Mieterinnen und Mieter besonders zu achten haben. Denn ein zweiter Blick lohnt sich, wie der Marktwächter Energie in einer Stichprobe herausgefunden hat: Von 1000 vorgelegten Heizkostenabrechnungen war ein Drittel fehlerhaft. Was sonst noch wichtig ist? Mehr dazu hier.
ZU GUTER LETZT
Wissen, das die Welt nicht braucht
Nanu, das schmeckt doch ähnlich wie… Wenn dieser Gedanke beim Verspeisen von Chips, Joghurt und anderen Lebensmitteln kommt, kann es daran liegen, dass hinter dem „No-Name“-Produkt ein namhafter Hersteller steckt. So sind die gesalzenen Lidl-Chips eigentlich aus dem Hause Bahlsen, der milde Aldi-Erdbeer-Joghurt von Zott und die Günstig-Butter im Rewe eigentlich von Meggle. Gewiss, das Label ist anders, die Präsentation auf der Außenpackung, geringfügig kann es auch die Rezeptur sein. Das alles hält sich aber in Grenzen, wie „Business Insider“ zusammengestellt hat. Wer es ganz ausführlich haben und unter die Markendetektive gehen möchte, kann es auch in einem Buch von Martina Schneider nachlesen. 300 Artikel sind hier zusammengestellt.
Einen schönen Tag!
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