Ein Patzer von Lokalrivale Saarbrücken lässt Elversberg jubeln: Die Saarländer steigen erstmals in die 2. Bundesliga auf. Dort will der Club weiter im eigenen kleinen Stadion...
Duisburg/Spiesen-Elversberg (dpa) - . Durchmarsch auf dem Sofa: Nach einem Patzer von Lokalrivale 1. FC Saarbrücken ist die SV Elversberg erstmals in die 2. Fußball-Bundesliga aufgestiegen. Das 2:2 der Saarländer beim MSV Duisburg am Sonntag genügte dem Team von Trainer Horst Steffen, um nicht mehr von einem der Aufstiegsplätze zu verdrängen zu sein. Schon nach dem 1:1 gegen Wehen Wiesbaden am Samstag war Elversberg mit einem Polster von sechs Punkten und 15 Toren quasi durch. Die Profis stießen auf dem Rasen an, Konfetti flog durch die Luft, bei manchen Spielern flossen Tränen.
Mit 71 Punkten führt Elversberg die Drittliga-Tabelle weiter an, der Durchmarsch von der Regionalliga in die 2. Liga ist perfekt. „Ich freue mich einfach. Für den Verein, die Fans und die Verantwortlichen ist es ein großes Ding, dass wir von der Regionalliga in die 2. Liga aufgestiegen sind. Das auch in einer Art und Weise, mit der wir begeistern konnten“, sagte Horst Steffen, als am Samstag nur noch minimale Restzweifel bestanden. Nächste Saison kommt es zu unter anderem zu Duellen mit Hertha BSC, Fortuna Düsseldorf und dem 1. FC Kaiserslautern.
Trotz Sekt und Tränen hatte vor etwas mehr als 7000 Zuschauern eine komische Stimmungslage geherrscht. Elversberg war quasi aufgestiegen - aber eben nicht zu 100 Prozent. „Wenn wir das noch hinkriegen sollten, das noch komplett zu vergeigen, dann wäre das natürlich kolossal“, sagte Torschütze Marcel Correia nach dem Remis. Man habe das Ziel „irgendwie erreicht“, fügte er an. 24 Stunden später war es dann endgültig geschafft, Saarbrückens Remis in Duisburg sei Dank.
Auf Elversberg, das abseits der Liga auch mit einem Pokalerfolg über Bayer Leverkusen überzeugte, wartet eine ganz große Aufgabe. „Dass es nicht ganz einfach wird, dafür müssen wir uns nur die Vereine der 2. Liga anschauen“, sagte Sportdirektor Ole Book der Deutschen Presse-Agentur. Mit den nach eigenen Angaben kleinsten wirtschaftlichen Mitteln in der 2. Liga mitzuhalten, werde „eine große sportliche Herausforderung, die wir aber angehen möchten“. Der Verein plant, auch die Zweitliga-Partien im eigenen Stadion mit einer Kapazität von derzeit rund 10 000 Plätzen auszutragen.
Mit gerade einmal 13 000 Einwohnern wird die Gemeinde Spiesen-Elversberg der kleinste Standort in den beiden Bundesligen. Die Frage nach dem zweiten Aufsteiger ist derweil vor dem Saisonfinale noch offen. Dynamo Dresden kann mit einem Sieg beim SV Meppen am Montag (19.00 Uhr) wieder auf Platz drei springen. Zweiter ist die Zweitvertretung des SC Freiburg, die aber nicht aufsteigen kann. Auch der SV Wehen Wiesbaden, der VfL Osnabrück und Saarbrücken befinden sich noch im Aufstiegsrennen.