Mädchen überfahren: Prozessbeginn gegen Rentner
Darmstadt (dpa/lhe) - . Wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung eines Mädchens verhandelt das Darmstädter Landgericht seit Dienstag gegen einen 81-Jährigen. Er soll im August 2018 in Dieburg mit seinem Auto mit einer Achtjährigen kollidiert sein. Laut dem Angeklagten war die Schülerin ihm auf ihrem Kinderfahrrad entgegengekommen und in das Auto reingefahren. Am Unfallort hatte der Angeklagte nach Angaben eines Polizisten gesagt, er habe Gas und Bremse verwechselt. Im Gericht bestritt der Rentner am Dienstag diese Aussage.
Die Mutter des Mädchen hatte an den Unfall nur lückenhafte Erinnerungen. Sie sagte, dass sie das Gefühl hatte, der Fahrer habe keine Kontrolle über seinen Wagen gehabt.
Das Landgericht verhandelt den Fall in zweiter Instanz. Das Amtsgericht Dieburg hatte 2020 den Fahrer wegen fahrlässiger Tötung zu zehn Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung, drei Monaten Fahrverbot und 2500 Euro Geldbuße verurteilt. Der Verteidiger des Mannes hatte im Amtsgericht Freispruch gefordert, die Staatsanwaltschaft neun Monate Haft auf Bewährung.
Gegen das Amtsgerichtsurteil hatten der Angeklagte und die Staatsanwaltschaft Berufung eingelegt. Die Anklage erklärte im Landgericht, sie strebe jetzt eine höhere Bewährungsstrafe an. Zu der langen Verfahrensdauer kommt es laut Staatsanwaltschaft, weil das Unfallgutachten erst nach über einem Jahr vorlag. Der Prozess wird am 31. Mai fortgesetzt.