Aktion des Caritasverbands „Wir von Gegenüber“ animiert Bürger in Lorsch, auf die Nachbarschaft Acht zu geben. Damit soll vor allem der Einsamkeit im Alter entgegengewirkt werden.
LORSCH. (ba). In Lorsch gibt es viele gut funktionierende Nachbarschaften. Die Menschen schauen aufeinander und kümmern sich. Doch immer wieder ist Einsamkeit, vor allem im Alter, ein großes Thema. Durch Wegzug, Verkauf oder Todesfälle und damit einhergehende Neuzuzüge brechen langjährig gewachsene Nachbarschaftsstrukturen weg.
In den Sprechstunden der Caritas-Seniorenberatung erfährt Alexandra Mandler-Pohen die Geschichten vieler einsamer Menschen. „Durch die zweijährige Corona-Pandemie wurde das Ganze leider noch verschärft“, berichtet sie. „Einsamkeit ist ein Thema.“ Anfangs seien die Menschen aus Angst vor Ansteckung zu Hause geblieben, nun schafften es viele nicht mehr, sich an vorherige Angebote wie Sportkurse oder Gruppen im Verein wieder anzuschließen. Die Menschen scheuten sich, dies anzusprechen und um „Starthilfe“ zu bitten. „Mitunter wohnen Kinder weit weg, der Lebenspartner ist verstorben, soziale Bindungen brechen weg und der Freundeskreis wird immer kleiner“, weiß Mandler-Pohen. Dennoch wollten viele auch im Alter so lange wie möglich in ihrer vertrauten Umgebung bleiben. Der Caritasverband Darmstadt will dies in einer immer älter werdenden Gesellschaft ermöglichen. Gemeinsam mit Bürgern wolle man Initiativen und Strukturen aufbauen für ein gutes Leben im Alter. Durch Netzwerke und die Förderung ehrenamtlichen Engagements fokussiere der Caritasverband seit Jahren dieses Thema. Eine gestärkte Nachbarschaft, ein Hin- und kein Wegschauen seien sehr wertvoll.