Der Amtsinhaber setzt sich mit mehr als 90 Prozent gegen den unabhängigen Kandidaten Wolfgang Burkard durch. An dessen demokratischer Gesinnung gab es massive Zweifel.
Lorsch. Christian Schönung (CDU) bleibt Bürgermeister der Stadt Lorsch. Der 53 Jahre alte Amtsinhaber erhielt am Sonntag 90,56 Prozent der abgegebenen Stimmen. Wolfgang Burkhard, der als unabhängiger Kandidat angetreten war, kam auf 9,44 Prozent. Die Wahlbeteiligung lang bei 48,82 Prozent. „Das ist ein eindeutiges Votum und ein klares Signal für meine Arbeit und für die demokratischen Strukturen unserer Stadt“, sagte Schönung. Auch mit der Wahlbeteiligung sei er zufrieden.
Die ersten Zahlen deuteten bereits auf den klaren Erfolg von Schönung hin. Burkhards zunächst zweistellige Ergebnisse lassen vermuten, dass ihm Protestwähler ihre Stimme gaben. Um 19.11 waren auch sämtliche Briefwahlstimmen ausgezählt, sodass Wahlleiter Rainer Dluzak das vorläufige amtliche Endergebnis verkünden konnte. Weil es außer dem Amtsinhaber keinen Bewerber anderer Parteien und Gruppierungen gab, die in der Stadtverordnetenversammlung vertreten sind, lassen auch die Zahl der ungültigen Stimmen und die Wahlbeteiligung darauf schließen, dass sich Protestwähler durch ungültige Stimmen oder Wahlenthaltung äußerten. Burkhard zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden: „Dass ich als unabhängiger Kandidat gegen eine massive Lobby so viele Stimmen bekommen habe, werte ich als Erfolg“, sagte er. Burkhard bezeichnet sich als „frei und unabhängig“.
Schönung tritt seine dritte Amtszeit im Juni an, die 2029 endet. Er ist seit 2011 Chef im Stadthaus. Im Wahlkampf war er nicht nur von der eigenen Partei unterstützt worden. Auch Vertreter von Grünen, SPD, PWL und FDP riefen dazu auf, Schönung zu wählen. Sie hielten den Gegenkandidaten nicht nur für ungeeignet. Sie warnten davor, einen Kandidaten zu wählen, an dessen demokratischer Grundeinstellung gezweifelt werde.
In der Lorscher Stadtverordnetenversammlung sind die 37 Sitze so verteilt: CDU 15, Grüne und Parteilose Wähler (PWL) je 7, FDP 2. Als das Ergebnis feststand, nahm Schönung im Stadthaus Glückwünsche entgegen. Später feierte er mit Freunden und Weggefährten.