Immer noch Glutnester im Waldbrandgebiet von Münster

Am Boden des rund 35 Hektar großen Waldbrandgebietes nahe Münsters Ortsteils Breitefeld sind immer noch einzelne Glutnester verborgen.  Foto: Christina Kolb
© Christina Kolb

Nahe des Muna-Geländes sind auch am Montag noch rund ein Dutzend Feuerwehrleute im Einsatz, um das Areal zu kontrollieren. Dabei hilft eine Drohne beim Entdecken vom Glutnestern.

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MÜNSTER. Nachdem am Samstag nach mehr als 145 Stunden Einsatzzeit endlich „Feuer aus“ im Waldbrandgebiet gemeldet werden konnte, hat die Feuerwehr Münster die Brandwache auf dem betroffenen Waldstück unweit des Muna-Geländes übernommen. Schließlich muss – vor allem vor dem Hintergrund der hohen Temperaturen, die diese Woche wieder erwartet werden – weiter ständig kontrolliert werden, dass das Feuer auf dem 34 Hektar großen Areal nicht wieder aufflammt. Doch bislang bleibt die Lage ruhig im Einsatzgebiet.

„Wir sind aktuell mit rund einem Dutzend Feuerwehrleuten vor Ort, um das Waldgebiet weiter im Auge zu behalten“, erklärt Münsters Feuerwehrsprecher Michael Sühl am Montag. In der Nacht habe es regelmäßige Kontrollfahrten gegeben, dabei seien immer wieder einzelne Glutnester abgelöscht worden. Da sich diese Brandherde meist bis zu mehreren Zentimetern unter der Erdoberfläche befinden, sind sie aber gar nicht so leicht zu entdecken. „Das gelingt im Dunklen ganz gut, da sieht man auch mit bloßem Auge, ob es glimmt“, erklärt der Sprecher. Tagsüber sei das jedoch nicht so einfach.

Morgens lassen sich Glutnester am besten ausmachen

Aus diesem Grund ist auch diese Woche die Feuerwehr Kleestadt mit ihrer Drohne zur Unterstützung in Münster-Breitefeld vor Ort. Vor allem in den frühen Morgenstunden, wenn es aktuell noch relativ kühl ist, könnten durch den größeren Temperaturunterschied im Erdboden schwelende Glutnester mit der Wärmebildkamera aus der Luft ausfindig gemacht werden.

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Wie diese dann jeweils gelöscht werden, hängt vom Standort ab: „Wenn ein Waldweg in der Nähe ist, können wir mit Fahrzeugen dorthin und mit dem Schlauch löschen“, erklärt Sühl. Tiefer im Wald dringen die Feuerwehrleute zu Fuß zum Brandherd vor – ausgestattet mit sogenannten Waldbrand-Rucksäcken. „Da trägt man einen Tank mit 25 Litern Wasser auf dem Rücken und kann direkt vor Ort löschen“, erklärt Sühl das Vorgehen.

Bauhof-Mitarbeiter übernehmen Überwachung

Auch in den kommenden Tagen wird die Feuerwehr Münster das Waldbrandgebiet im Auge behalten – allerdings sollen das in erster Linie die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs tun, die ohnehin bei der Freiwilligen Feuerwehr sind. „So können die übrigen Kollegen ihren Jobs mal wieder regulär nachgehen“, erläutert Sühl.

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Die Ursache für den verheerenden Waldbrand, der die Feuerwehren aus mehreren Landkreisen nun sieben Tage lang in Atem gehalten hat, ist derweil immer noch ungeklärt. Die Kriminalpolizei schließt eine mögliche Brandstiftung aber nach wie vor nicht aus. „Die Ermittlungen laufen weiter“, erklärt Katrin Pipping von der Polizei Südhessen auf Anfrage. Es werden immer noch Zeugen gesucht, die am Samstagmittag, 13. August, verdächtige Personen oder Fahrzeuge rund um Münsters Ortsteil Breitefeld wahrgenommen haben. Diese werden gebeten, sich bei der Kripo in Darmstadt unter der Rufnummer 06151-9690 zu melden.