Naturschutz soll wegen Love Family Park zurückstehen

In Rüsselsheim sollen ausgewählte Veranstaltungen weiter auf den Mainwiesen verbleiben. Die SPD-Fraktion schlägt vor, einen Teil zum Feiern aus der Schutzzone I herauszunehmen.

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RÜSSELSHEIM. (red). Die lebhafte und in Teilen emotionale Diskussion rund um den Love Family Park auf den Rüsselsheimer Mainwiesen hat der SPD-Fraktion keine Ruhe gelassen. In ihrer jüngsten Fraktionssitzung haben die Parlamentarier das Geschehen noch einmal Revue passieren lassen. „Wir suchen die Quadratur des Kreises“, betont die SPD-Fraktionsvorsitzende Sanaa Boukayeo in einer Pressemitteilung. „Wir wollen, dass ausgewählte Veranstaltungen auch zukünftig am Mainufer stattfinden können, gleichzeitig nehmen wir aber auch den Naturschutz sehr ernst.“

Die Sozialdemokraten sehen nur eine Lösung: „Wir wollen einen Anlauf wagen, diese Dinge zusammenzubringen“, sagt Boukayeo. Die Verordnung über das Landschaftsschutzgebiet „Hessische Mainauen“ sei in der Vergangenheit immer wieder angepasst worden, und dabei wären auch schon Flächen von der Schutzzone I in Schutzzone II umgewidmet worden. Deshalb, so die Meinung der SPD-Fraktionsmitglieder, sollte der Magistrat auf das Land und das Regierungspräsidium zugehen, mit dem Ziel der Umwidmung von Teilflächen der Mainwiesen, die heute für Veranstaltungen wie die Klassikertage und den Love Family Park genutzt werden.

Einen entsprechenden Antrag hat die SPD beim Büro der Stadtverordnetenversammlung eingereicht. Sollte solch eine Umwidmung möglich sein, könnte dies die Veranstaltungen dauerhaft sichern, glauben die Sozialdemokraten und fordern weiter, dass der Magistrat prüft, ob durch eine Aufwertung von Flächen im Mainvorland östlich und westlich der „Veranstaltungszone“ ein Biotopausgleich erfolgen könnte.