Neue Hans-Sachs-Kita in Rüsselsheim an Kitaleitung übergeben

Der (symbolische) Schlüssel für die neue Hans-Sachs-Kita in Rüsselsheim wurde von Bürgermeister Dennis Grieser (rechts) und Stadtrat Nils Kraft (links) an die Kitaleiterin Angela Brückner-Wagner (vorne, mitte) übergeben. Architekt Bernd Mey (hinten rechts) sowie Mitarbeiter des Architektenbüros und der Projektleitung der Stadt waren ebenfalls anwesend.
© Antonia Dittrich

Bürgermeister und Stadtrat übergaben der Leiterin den Schlüssel zur fertigen Kindertagesstätte in der Hans-Sachs-Straße. Ab wann die Kita startet und wie die Personalsituation ist.

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Rüsselsheim. Grau, weiß und helles Holz – drei Attribute, die beim Eintreten in die neue Hans-Sachs-Kita, in der gleichnamigen Straße, direkt ins Auge stechen. Bodentiefe Fenster lassen viel natürliches Licht rein, die hellgrauen Betonwände sowie das weiße Treppengeländer in der Mitte des Baus reflektieren das Licht. Seit Januar 2022 wurde an der Hans-Sachs-Kita gebaut, nun ist das Gebäude seit August 2023 soweit fertiggestellt, dass es an die Kitaleiterin, Angela Brückner-Wagner, übergeben werden konnte. Das taten Bürgermeister Dennis Grieser (Grüne) und Stadtrat Nils Kraft vergangenen Donnerstag mit einem symbolischen, überdimensionalen Schlüssel.

Mit der Hans-Sachs-Kita und der baugleichen Kindertagesstätte Georg-Junge-Straße hat die Stadt 208 neue Betreuungsplätze geschaffen. Nils Kraft sagte in seiner Ansprache, dass die Stadt schon fast in Serien-Produktion gegangen sei und „Kitas wie am Fließband“ bearbeitet. Das Ziel einer großen Kita für viele Kinder ist mit der Hans-Sachs-Kita Wirklichkeit geworden. Denn die Anzahl der Kinder in Rüsselsheim nehme zu, sagt Kraft. Daher werde der Bau von Kitas in der Stadt eine „Daueraufgabe“ bleiben, sagt er. Das bestätigt auch Bürgermeister Dennis Grieser in seiner Rede: Man werde in Zukunft weitere Kitas bauen, es sei ein nicht endender Kreislauf.

Prognose: Versorgungsquote von 95 Prozent für 2024/2025

„Es geht um die pädagogische Arbeit“, sagt Bürgermeister Grieser am Tag der Übergabe. Als Dezernent für Bildung und Betreuung betont Grieser, dass er den Ansatz verfolgt, den Kindern eine möglichst gute Bildung früh mitzugeben, damit alle Kinder, gerade diejenigen mit Migrationsgeschichte, die gleiche Startchance in der Schule haben können. Im Mai dieses Jahres prognostizierte die Stadt eine Versorgungsquote von 95 Prozent für das Jahr 2024/25, sobald die Kitas Hans-Sachs-Straße, Georg-Jung-Straße und Lengfeldstraße in Betrieb genommen werden können. Mit der nun übergebenen Hans-Sachs-Kita und der geplanten Übergabe der Georg-Jung-Straße Anfang Oktober 2023 geht es in die richtige Richtung.

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Doch noch fehlt es an Erziehern und Erzieherinnen. Laut Stadt liegt der Personalschlüssel bei rund 16 Erziehern in der Hans-Sachs-Kita, die insgesamt für zwei Gruppen für unter Dreijährige und vier Gruppen für über Dreijährige ausgelegt ist. Mitte September konnten zwei Auszubildende übernommen werden sowie drei Erzieherinnen mit Erfahrung angestellt werden, sagt Kitaleiterin Angela Brückner-Wagner. Somit sind fünf Erzieher-Stellen besetzt, elf Erzieher für den Vollbetrieb fehlen noch. Ebenfalls bereits gefunden wurde eine stellvertretende Leiterin sowie eine Hauswirtschaftskraft. Die Suche nach weiteren pädagogischen Fachkräften läuft derzeit noch.

Hans-Sachs-Kita startet ab Winter ihren Betrieb

Der Kitaleiterin war von Beginn an klar, dass sie nicht im Vollbetrieb starten werden, sondern die Kinder und Gruppen erst nach und nach kommen. Denn das Personal für die Betreuung muss ebenfalls gewährleistet werden. Daher wird die Hans-Sachs-Kita voraussichtlich ab dem kommenden Winter mit einer Gruppe starten, sagt Brückner-Wagner. Denn bevor es losgehen kann und Personal gefunden ist, steht derzeit noch die Betriebserlaubnis aus. Zudem muss der Außenbereich mit Spielgeräten noch vervollständigt werden, dieser befindet sich noch in der Bauphase.

Die Kosten für das Bauprojekt der Hans-Sachs-Kita belaufen sich auf rund 6,7 Millionen Euro, so die Stadt. Fördermittel decken 1,5 Millionen der Baukosten ab. Laut Architekt Bernd Mey wurden etwa 80 Quadratmeter pro Gruppe kalkuliert. Dass es keine Flure, sondern nur Nutzflächen in der Kita gebe, sei Absicht gewesen, sagt Mey. Damit soll den Kindern eine großzügige Spielfläche ermöglicht werden. Kitaleiterin Brückner-Wagner erklärt im Gespräch, dass es sich dabei um das Kita-Rahmenkonzept handelt, das eine offene Haltung sowie offene Pädagogik enthält. Das bedeutet, die Räume haben verschiedenen Schwerpunkte: Von Theater bis zum MINT-Raum sei alles dabei. Die Kinder suchen aus, in welchem Raum sie sich aufhalten. Die klassischen Gruppenräume gibt es in der Hans-Sachs-Kita nicht mehr. Auch wenn es weiterhin Gruppen gibt, damit die Kinder gleichbleibende Bezugspersonen haben.

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Besonders sei der MINT-Raum, dessen Abkürzung für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik steht, sagt Brückner-Wagner. Hier werde ein kleiner, kindergerechter Forschungsraum entstehen, um die Kinder für Naturwissenschaft zu begeistern. Grundsätzlich seien in der neuen Kita alle willkommen, Kinder wie auch ihre Eltern. In Zukunft sollen auch Eltern-Erzieher-Workshops angeboten werden, sagt Brückner-Wagner.