Eine Mutter und ihr Sohn sind am Samstagabend bei einem Badeunfall im Rhein ums Leben gekommen. Die Frau hatte versucht, den Fünfjährigen aus den Fluten zu retten.
TREBUR / RAUNHEIM / NIERSTEIN . Alle Rettungsversuche waren vergeblich: Am Samstagabend sind im Rhein bei Trebur eine Mutter und ihr fünfjähriger Sohn aus Raunheim ums Leben gekommen. Die Mutter hatte versucht, den Fünfjährigen aus dem Rhein zu retten. Das bestätigte am späten Abend ein Sprecher des Polizeipräsidiums Südhessen in Darmstadt.
Mit einem Großaufgebot waren am früheren Abend Such- und Rettungskräfte ausgerückt, um die in der Nähe des Campingplatzes Kornsand vermisste Frau und ihr Kind zu suchen. Mehrere Anrufer hatten über Notruf von einem Badeunfall berichtet. Nach bisher vorliegenden Informationen ist die Mutter bei dem Versuch umgekommen, ihren Sohn zu retten. Laut Polizei sei sie nach einem ersten Rettungsversuch noch aus dem Wasser gezogen worden. Beim zweiten Versuch, ihr Kind zu retten, sei sie dann wie der Junge ertrunken. Die 13-jährige Schwester, die ebenfalls einen Rettungsversuch unternommen hatte, war von den Helfern unverletzt aus dem Rhein gerettet worden.
Erste Notrufe seien gegen 20.25 Uhr eingegangen, hieß es von der Polizei. Umgehend wurden sowohl Feuerwehr, Rettungsdienste und Polizei auf hessischer und rheinland-pfälzischer Seite alarmiert. An der Suche beteiligten sich zunächst sieben und bis zum späteren Abend dann bis zu 17 Boote der Feuerwehren und der DLRG sowie die der Wasserschutzpolizei. Auch ein Rettungshubschrauber und eine Drohne sowie Taucher der Mainzer Berufsfeuerwehr waren im Einsatz, um die beiden Vermissten zu finden. Kurz vor 22 Uhr kam dann die Nachricht, dass zuerst die Mutter und dann der Junge leblos gefunden worden seien und trotz intensiver Reanimationsbemühungen nicht gerettet werden konnten. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Die Betreuung der zahlreichen Angehörigen erfolgt in Geinsheim. Die Familie wohnt in Raunheim.
Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Rheinhessen rief am Sonntag erneut dazu auf, nicht im Rhein zu schwimmen. Vorbeifahrende Schiffe erzeugten einen kräftigen Sog, hieß es in einer Mitteilung. Zudem bildeten sich an den Steinaufschüttungen im Rhein strudelartige Strömungen. Es bestehe keine Chance, gegen die Strömung anzuschwimmen, sobald eine scheinbar geschützte Bucht verlassen werde.
Von red