Vom Entenrennen bis zur Kunst: Es war mächtig was los beim Brückenfest in Limburg
LIMBURG. "Ein wunderbares Fest, tolles Programm und eine herrliche Kulisse", so waren sich die kleinen und großen Besucher einig. Auch bei den Veranstaltern, den Händlern und den Gastronomen sah man durchweg zufriedene Gesichter. So war das Fest zu Ehren der bereits im Jahr 1350 errichteten und nun frisch sanierten alten Lahnbrücke ein voller Erfolg.
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Das Brückenfest verknüpfte durch sein Programm die Zeit vom Mittelalter über den Barock bis in die Gegenwart. So zeigte sich beispielsweise Clown Rudi über den Tag in drei verschiedenen Kostümen, wandelte über das Festgelände und ließ gern von den Leuten ansprechen. "Als Quasimodo war ich ziemlich gruselig und dies war auch die anstrengendste Rolle, denn ich musste ja die ganze Zeit in gebückter Haltung sein", sagte er. Inzwischen entsprach er mit Frack und Beinkleid der Mode des Mannes im Barock. Entzückend auch sein von Schmetterlingen umflatterter Zylinderhut.
Keramikfiguren für Haus und Garten
Auf der Brücke selbst hatten Kunsthandwerker ihre Stände aufgeschlagen. Da gab beispielsweise es lustige Keramikfiguren für Haus und Garten aus der Hobbywerkstatt von Sabine Busche aus Dauborn. "Die Leute bleiben gern stehen und wir kommen ins Plaudern", erzählte sie. Solch nette Unterhaltungen seien ihr viel wichtiger, als der Umsatz. Heitere Blumenbilder und bemalte Alltagsgegenstände zeigte die in Elz lebende Künstlerin Jane Merheim. Bei Traute Conrad gab es handgearbeiteten Schmuck aus Perlen und Natursteinen zu bestaunen, nette Kleinigkeiten aus Stoff bot Sarah John an.
Dem Drechsler Bertold Schang konnte man bei der Arbeit zusehen, wenn er seine exklusiven Schreibgeräte aus Edelhölzern fertige. "Die meisten Kinder haben noch nie eine Drechselbank gesehen", freute er sich über das Interesse der Jugend.
Roland Schweizer, der in der Limburger Altstadt ein Atelier betreibt, zeigte an seinem Stand überwiegend Bilder von der Lahnbrücke und Motiven der Domstadt. Teil entstanden sie in Aquarell-, teils in Acrylmalerei. Auch Linolschnitte hatte er im Angebot. "Das ist eine Heidenarbeit und braucht volle Konzentration", erzählte der Künstler. An einem Schnitt in der Größe eines A4-Battes säße er viele Stunden. Eine Herausforderung dabei sei, dass er im Negativ denken muss.
Gummitwist und Fußball spielen
Auf der Schleuseninsel hatte die Stadtranderholung Limburg Spiele und Kreativangebote aufgebaut. Da konnten die Kinder Gummitwist tanzen, Fußball spielen, Bälle werfen, Malen oder Basteln. Auch eine Hüpfburg fand sich auf der Spielwiese. Während sich die Kleinen vergnügten, konnte die Erwachsenen es sich an schattigen Tischen und Bänken bequem machen.
Unterhalb der Lahnbrücke lud der Kanu Club Limburg zu einer kleinen Rundfahrt ein. "Die Idee ist ganz spontan entstanden", sagte Detlef Knop. In dem 10 Personen fassenden Kanu ging es vom westlich der Brücke gelegenen Einstieg in etwa 15 Minuten bis zum Wehr am Mühlengraben und wieder zurück. Der Kanu Club war auch für das Entenrennen zuständig und vergab die "Adoptionsurkunden". Gegen eine Gebühr von 5 Euro konnten die Gäste ihre Ente von der Brücke aus stromabwärts ins Rennen schicken. Für ordentlich Tempo auf der 100-Meter-Strecke sorgte der Schleusenwärter, der die Tore öffnet, sobald die Enten im Wasser waren.
Zu den Höhepunkten des Brückenfestes zählten auch Themenführungen zur alten Lahnbrücke und im Brückenturm. Während es Festwochenendes sorgten vier verschiedene Bands auf der Musikbühne für Stimmung. Am späten Samstagabend wurde zudem die Brücke illuminiert und die Geschichte Limburgs in Form von Sandgemälden auf den Brückenturm projiziert.