Trockenmauern, Insektenhotels und Kräutergärten - der Landkreis Marburg-Biedenkopf informiert, wie's naturfreundlich wird.
MARBURG-BIEDENKOPF. Wie kann man seinen Hausgarten naturfreundlich gestalten? Diese Frage hat der Landkreis Marburg-Biedenkopf bei einer Info-Veranstaltung thematisiert. Dabei stellten die Biologin Indra Starke-Ottich und der Vogelkundler Klaus Richarz Möglichkeiten für naturnahe Gärten für Tiere und Insekten vor.
Als wichtig für mehr Biodiversität, also biologische Vielfalt, gilt ein möglichst breites und langes Angebot an blühenden Nahrungspflanzen für Insekten. Dies kann durch einen Mix aus unterschiedlichen Pflanzenarten und Blütentypen erreicht werden.
Stauden und Bodendecker gegen Unkraut pflanzen
Für einen geringeren Pflegeaufwand können Stauden und bodendeckende Pflanzen dichter eingepflanzt werden. Unkraut kann so schwerer wachsen.
Trockenmauern, also ohne Mörtel aufgeschichtete Steinmauern, bieten in ihren Zwischenräumen Pflanzen und kleinen Tieren wie Insekten und Eidechsen Platz.
Auch Steingärten bieten einer Vielzahl an Pflanzen und Tieren wie Insekten, Amphibien, Reptilien und Kleinsäugern einen idealen Ort. Steingärten sind nicht mit Schottergärten zu verwechseln, die großflächig mit Schotter oder Kies bedeckt sind.
Auch Kräutergärten können Rückzugsräume und Nahrung für die heimische Tierwelt bieten. Viele dieser Bewohner helfen mit, das biologische Gleichgewicht im Garten zu erhalten.
Fugen, Ritzen und Abgeblühtes nutzen
Auch die Fugen zwischen Pflastersteinen können mit ein wenig Hilfe durch geeignete Einsaat oder Pflanzung von Kräutern Lebensraum bieten. Hier bieten sich verschiedene Thymian-Arten und andere niedrig wachsende Pflanzen wie der Mauerpfeffer an. Die Wände von Geräteschuppen und Gartenhütten können als Rankhilfe für Kletterpflanzen dienen. Hilfreich sind auch Nisthilfen und Schutzräume für Fledermäuse, Hummeln, Schmetterlinge und Vögel. Neben Insektenhotels sind stehengelassene Stängel von abgeblühten beziehungsweise abgestorbenen Pflanzen sehr nützlich. Denn verschiedene Insektenarten legen in ihren Hohlräumen Eier ab. Fragen zum Thema beantwortet die Untere Naturschutzbehörde per E-Mail an bwn@marburg- biedenkopf.de.