Tempo 30 zeigt Wirkung: Das war die Bilanz nach der Einführung einer Tempo-30-Zone in Mainz. OB Ebling appelliert deshalb ans Land, Städten mehr Freiheit zu geben.
MAINZ. Die Städte in Rheinland-Pfalz sollten nach Ansicht des Städtetags-Chefs und Mainzer Oberbürgermeisters Michael Ebling (SPD) vom Land die Freiheit bekommen, Tempo-30-Zonen einzurichten. "Die Erfahrungen in Mainz damit sind überwiegend positiv", sagte Ebling der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. "Der Zweck ist erreicht, wir haben das Stickstoffdioxid deutlich gesenkt." Dazu kämen "wesentliche Begleiteffekte: Der Verkehr ist weniger hektisch und weniger gefährlich für Radfahrer und Fußgänger". Und der Verkehrslärm für die Anwohner sei zurückgegangen.
Mainzer Bilanz zur Tempo-30-Zone fällt positiv aus
Der überwiegende Teil der Autofahrer hält sich an das Tempolimit von 30 km/h auf der Rheinachse sowie der Kaiser- und Parcusstraße. Diese Bilanz zieht die Stadt ein Jahr, nachdem auf diesen innerstädtischen Hauptverkehrsachsen die Höchstgeschwindigkeit von 50 auf 30 km/h reduziert wurde. Seit Juli 2020 hat das städtische Verkehrsüberwachungsamt auf diesen Straßen verstärkt kontrolliert.
Eine große Mehrheit von 96 Prozent der Fahrer hielten sich an das vor einem Jahr erlassene Tempolimit, berichtet Ralf Peterhanwahr von der städtischen Pressestelle auf Anfrage dieser Zeitung. Und: Bei den registrierten Tempoverstößen handele es sich in 87 Prozent um nur „moderate Überschreitungen“ von 6 bis 15 km/h. „Natürlich gibt es auch das Gegenbeispiel: Der oder die Schnellste war im Sektor 61 bis 70 Stundenkilometer zu schnell unterwegs – dies war aber exakt ein Fahrzeug“, so Peterhanwahr „Und diese Person wird danach längere Zeit kein Auto mehr gelenkt haben.“
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Von dpa