"Eine Frechheit": Ärger über neue Corona-Testverordnung

Bitte einmal den Mund und die Brieftasche öffnen: Ab sofort kosten Bürgertests bis auf wenige Ausnahmen Geld. Foto: Britta Pedersen/dpa

Bürgertests kosten seit Donnerstag bis auf wenige Ausnahmen drei Euro. Für manchen Betreiber von Teststationen kam die neue Verordnung zu spät, um sie pünktlich umzusetzen.

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VOGELSBERGKREIS. Bürgertests kosten seit Donnerstag bis auf wenige Ausnahmen drei Euro. Die entsprechende aktualisierte Testverordnung dazu wurde am Mittwochnachmittag im Bundesanzeiger veröffentlicht. Für Betreiber von Teststationen "unmöglich, das über Nacht umzusetzen", sagt Thorsten Ellrich, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Alsfeld, der in Alsfeld, Mücke und Homberg drei Teststationen betreibt. Er sei verärgert, die neue Verordnung eine Frechheit. "Das geht völlig an der Realität vorbei", sagt er. Vor wenigen Tagen hatte er bereits befürchtet, dass die neuen Regeln sich nur schwer umsetzen ließen. "Dass es so schlimm und umständlich wird, aber habe ich nicht gedacht", so Ellrich.

Über Nacht habe er die Änderungen für sich zusammengefasst, so "dass ich, meine Mitarbeiter und bald auch die Getesteten verstehen". Am Donnerstag aber ließ sich das noch nicht umsetzen, auch kläre er noch endgültig mit dem Gesundheitsamt ab, ob dabei an alles gedacht wurde. Geld musste an den DRK-Teststationen am Donnerstag also noch keiner zahlen. "Erst, wenn wir wissen, wie die Verordnung praktikabel umsetzbar ist, werden wir auch Geld entgegennehmen können", sagt Ellrich.

Weiterhin kostenlos bleibt der Test nach der neuen Verordnung insbesondere für Menschen mit erkennbaren Symptomen sowie Kinder unter fünf Jahren, Schwangere im ersten Schwangerschaftsdrittel, für Mitarbeiter, Besucher oder Bewohner von Pflegeeinrichtungen, pflegende Angehörige, Leistungsberechtigte, Haushaltsangehörige von nachweislich Infizierten sowie Menschen, die in ihrer Corona-Warn-App eine Warnung erhalten haben.

Den Test für drei Euro gibt es nur noch für Menschen, die am Tag des Tests entweder eine Veranstaltung in einem Innenraum besucht, zu einer Person Kontakt haben wird, die das 60. Lebensjahr vollendet hat oder zu einer Person Kontakt haben wird, die aufgrund einer Vorerkrankung oder Behinderung ein hohes Risiko aufweist, schwer an Covid-19 zu erkranken.

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Auch in der DRK-Teststation in Lauterbach waren die Tests am 30. Juni noch kostenlos. Ralf Dickel, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Lauterbach, verweist diesbezüglich auf die offizielle Verordnung des Landes, die erst sehr kurzfristig zugestellt worden und in der Sache des Startdatums missverständlich formuliert worden sei. "Daraufhin haben wir uns für den kostenpflichtigen Start am 1. Juli entschieden."