Europas meistbefahrene Güterzugstrecke wurde bei St. Goarshausen unter Geröll begraben. Auch Radfahrer und Fußgänger sollen sich fernhalten. Laut Polizei besteht Lebensgefahr.
ST. GOARSHAUSEN. Wegen eines Felsrutsches ist am Montagmorgen Europas meistbefahrene Güterzugstrecke im Mittelrheintal unweit des weltberühmten Loreley-Felsens blockiert worden. Auch die parallele, von "einer Staub- und Feingeröllwolke" stark verschmutzte Bundesstraße 42 wurde bei Kestert für den Autoverkehr gesperrt, wie die Polizei mitteilte.
"Aufgrund noch immer fortdauernden Erosionen sind aktuell immer noch größere Felsplatten und Geröll am nachrutschen, so dass die B 42 inklusive des Radwegs und des Leinpfades für unbestimmte Zeit gesperrt bleiben muss", hieß es weiter. "Fußgänger, Radfahrer sowie der Kraftfahrzeugverkehr sollen den Bereich meiden - es besteht Lebensgefahr." Eine Polizeisprecherin in St. Goarshausen sagte, es habe keine Verletzten gegeben: "Glücklicherweise ist kein Fahrzeug und kein Zug getroffen worden."
Die genaue Ursache des Felsrutsches mit dunklem Schiefergestein war vorerst unklar. Ein Koblenzer Polizeisprecher fragte: "Aber was soll es sonst sein außer der letzte Regen?" Landes- und Bundespolizei, Feuerwehr, Straßenmeisterei und Bahn-Notfallmanager seien alle auf dem Weg zu dem großen Geröllhaufen auf den rechtsrheinischen Gleisen gewesen. Diese sind laut Deutscher Bahn Teil von Europas meistbefahrener Güterzugstrecke zwischen Genua und Rotterdam. Aber auch Züge mit Fahrgästen verkehren hier. Für sie wurde ein Busersatzverkehr eingerichtet, wie das private Bahnunternehmen VIAS mitteilte. Die Busse wurden wie der Autoverkehr der B 42 laut Polizei weiträumig umgeleitet. Im Welterbe Oberes Mittelrheintal mit vielen Steilhängen ist es schon öfter zu Hangrutschen gekommen.