Der Stoff heißt Oleum - er kann bei direktem Kontakt die Haut verätzen und die Atemwege reizen. Im Industriepark Höchst ist der Stoff ausgetreten.
FRANKFURT/HÖCHST. Im Frankfurter Industriepark Höchst ist am Mittwoch ein Gefahrstoff ausgetreten. Die Bewohner angrenzender Stadtteile wurden mit Sirenen gewarnt. Einsatzkräfte waren vor Ort, um die Ausbreitung zu stoppen und Messungen durchzuführen. "Bislang liegen alle Messwerte unterhalb der Nachweisgrenze", teilte die betroffene Firma am Nachmittag mit.
Laut Industriepark trat der Stoff gegen 13.30 Uhr aus bisher unbekanntem Grund bei einem Betrieb für Schwefel- und Zinkchemie aus. Aufgrund der vorherrschenden Windrichtung waren vor allem der Stadtteil Schwanheim und die Stadt Kelsterbach betroffen.
Der Industriepark warnte die Anwohner: "Bitte in Gebäude gehen, Kinder ins Haus rufen, Fenster/Türen schließen, Lüftungs-/Klimageräte abschalten, Radio an!". Die Polizei war mit Lautsprechern vor Ort. Der Schiffsverkehr auf dem Main wurde eingestellt. Die Werksfeuerwehr schlug nach Angaben der Firma die ausgetretenen Stoffe mit einem Wasserschleier nieder und dichtete die Austrittsstelle ab.
Messungen durch die Feuerwehr im betroffenen Bereich hätten alle unterhalb der Nachweisgrenze gelegen. "Daher ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht mit einer Gesundheitsgefährdung zu rechnen", teilt der Industriepark am Nachmittag mit.
Nach Angaben der Firma handelt es sich um Oleum - eine Lösung von Schwefeltrioxid in Schwefelsäure. Oleum bildet bei Kontakt mit der Luftfeuchtigkeit starken Nebel. Es verursacht bei direktem Kontakt schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden und kann die Atemwege reizen. Der Stoff wird im Industriepark unter anderem zur Herstellung von Lebensmittelzusatzstoffen benötigt.
Von dpa