Im Dannenröder Wald ist am Montag ein Gestell aus Baumstämmen in Richtung von Polizisten gestürzt. Die Einsatzkräfte vermuten einen gezielten Angriff.
HOMBERG/OHM. Bei den Räumungen und Rodungen im Dannenröder Forst für den umstrittenen Weiterbau der Autobahn 49 in Mittelhessen ist am Montag ein hochbeiniges Gestell aus Baumstämmen in Richtung von Polizisten gestürzt. Die Beamten hätten ausweichen können und seien unverletzt geblieben, wie ein Polizeisprecher sagte. Via Twitter teilte die Polizei mit, man vermute einen gezielten Angriff auf die Einsatzkräfte. Die Örtlichkeit sei zum Tatort erklärt worden und werde abgesperrt, Ermittler seien auf dem Weg dorthin. "Es besteht der Verdacht, dass ein Seil vorsätzlich gelöst wurde. In diesem Zusammenhang verfolgen wir eine Person, die damit in Verbindung stehen könnte", so die Beamten auf Twitter.
Auf solchen Gestellen harren immer wieder Aktivisten aus, um gegen die Rodungsarbeiten in dem Waldgebiet zu protestieren. Im Dannenröder Forst bei Homberg/Ohm im Vogelsbergkreis fallen Bäume für den Weiterbau der A49, die nach der Fertigstellung Kassel und Gießen direkter miteinander verbinden soll. Um die Arbeiten aufzuhalten oder zu verhindern, halten Umwelt- und Klimaschützer das Waldstück seit mehr als einem Jahr besetzt. Seit dem 10. November sind fast täglich Hunderte Polizisten in dem Waldstück im Einsatz, um Baumhäuser und Barrikaden der Aktivisten zu räumen und die Rodungen abzusichern. Vorangegangen waren Baumfällungen im Herrenwald bei Stadtallendorf (Landkreis Marburg-Biedenkopf) sowie im Maulbacher Wald nahe Homberg/Ohm.
Von dpa