Hessen Schlusslicht bei Versorgung mit Kinderärzten

Archivfoto: Yuri Arcurs - Fotolia

Mit 8,4 Kinderärzten je 100.000 Einwohner schneidet Hessen im bundesweiten Vergleich am schlechtesten ab. Spitzenreiter sind Bremen und Hamburg.

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BERLIN. Hessen ist bundesweites Schlusslicht bei der Versorgung mit Kinderärzten. Wie aus Daten des Bundesarztregisters mit Stand Ende vergangenen Jahres hervorgeht, die die Deutsche Presse-Agentur ausgewertet hat, kamen 2019 auf je 100.000 Einwohner in Hessen nur 8,4 Kinderärzte. Spitzenreiter bei der Versorgungsdichte sind demnach die Stadtstaaten Bremen (14,3 Ärzte pro 100 000 Einwohner) und Hamburg (11,7). Hessen ist somit nach dem vorletzten Platz 2018 noch hinter Brandenburg zurückgefallen. Hier gab es im vergangenen Jahr 8,5 Kinderärzte in diesem Verhältnis.

Im Durchschnitt über 50 Jahre alt

Wie weiter aus den Daten hervorgeht, lag das Durchschnittsalter der Kinderärzte in Hessen im vergangene Jahr bei 52,9 Jahren. In Bremen und Rheinland-Pfalz waren die Kinderärzte demnach mit einem Durchschnitt von 53,6 Jahren am ältesten. Im Mittel am jüngsten waren die Kinderärzte 2019 in Thüringen (50,5 Jahre). Im Vergleich aller Ärzte und Psychotherapeuten liegt Hessen mit einem Altersschnitt von 54,1 Jahren im bundesweiten Mittelfeld. In diesem Bereich sind die Ärzte und Psychotherapeuten in Bremen, zusammen mit denen in Berlin, mit im Schnitt 55 Jahren am ältesten. Am jüngsten ist das Durchschnittsalter in Sachsen (52,7 Jahre).

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Bundesweit waren zum Stichtag 31. Dezember 2019 rund 149.700 Ärzte und 2800 Psychotherapeuten mit einer Zulassung für die Versorgung gesetzlich versicherter Patienten tätig. Das war insgesamt ein Plus von 1,4 Prozent im Vergleich zu Ende 2018. Weil Ärzte zusehends Teilzeit arbeiten oder Angestellte statt Praxisinhaber sein wollen, bedeutet dies laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) aber nur einen Zuwachs der Kapazitäten von 0,2 Prozent. KBV-Chef Andreas Gassen sagte der dpa: "Die Arztzeit ist und bleibt knapp."

Zur Gesundheitsversorgung in den jeweiligen Regionen tragen die Praxen der Kassenärzte nicht alleine bei - dazu kommen Ärzte in Krankenhäusern sowie etwa auch Physiotherapeuten, Logopäden und andere Heilberufler. Zudem nutzen Patienten aus eher dünn besiedelten Umlandregionen oft Praxen in angrenzenden Ballungsräumen.

Von dpa