Hygienekonzepte und Abstandsregeln wegen der Corona-Pandemie schränken auch die Notunterkünfte für Obdachlose in Hessen ein.
FRANKFURT. In vielen Notunterkünften in Hessen wird es angesichts der zunehmend kalten Nächte nach Angaben eines Sprechers der Hessischen Diakonie bereits "richtig eng".
"In der Regel haben die Einrichtungen noch Notplätze", sagte Stefan Gillich, Leiter der Abteilung Existenzsicherung, Armutspolitik, Gemeinwesendiakonie, der Deutschen Presse-Agentur. In den Einrichtungen der Diakonie Darmstadt etwa gelte: "Ab 17.00 Uhr wird keiner weggeschickt."
Hygienekonzepte und Abstandsregeln wegen der Corona-Pandemie schränkten auch den Spielraum der kommunalen, kirchlichen und sonstigen Einrichtungen ein, die Notschlafstellen anbieten, sagte Gillich. Ein großes Problem sei, dass viele Menschen nicht in die Notunterkünfte gingen - teils aus Angst vor einer Corona-Infektion, teils, weil sie es nicht in einem Raum mit anderen aushielten. Teilweise gebe es Kommunen, die angesichts der Lage in den Notunterkünften für zusätzliche Unterbringung in Pensionen und Hotels sorgten.
"Eine Unterbringung im Vierbettzimmer geht unter Corona-Regeln gar nicht mehr", betonte Elfi Ilgmann-Weiß vom Frankfurter Verein für soziale Heimstätten zur Lage in der Notunterkunft im Ostpark. In der B-Ebene der U-Bahn-Station Eschenheimer Tor stehen wie schon in den beiden Vorjahren 150 Übernachtungsplätze zur Verfügung - unter Einhaltung von Mindestabständen und mit einem mit dem Gesundheitsamt abgestimmten Hygienekonzept. Luftfilter und CO2-Ampeln wurden angeschafft. Notversorgung leisten die Mitarbeiter des Kältebus, der Nacht für Nacht im Stadtgebiet Obdachlose aufsucht, die unter freiem Himmel schlafen.
Von dpa