Der Kreis Groß-Gerau blieb am Sonntag den fünften Tag in Folge unter der Inzidenz-Marke von 200. Das hat Auswirkungen auf die bisherige nächtliche Ausgangssperre.
KREIS GROSS-GERAU. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am Sonntag für den Kreis Groß-Gerau eine Inzidenz von 186,1 angegeben. Damit lag der Kreis den fünften Tag in Folge unter der Marke von 200, sodass die seit 11. Dezember geltende und am Freitag noch verlängerte Ausgangssperre von 21 bis 5 Uhr wieder aufgehoben wird. „Bereits am Sonntagabend gilt die nächtliche Ausgangssperre im Kreis nicht mehr“, sagte Landrat Thomas Will am Sonntagmittag nach dem Corona-Briefing. Zuletzt bedurfte es eines triftigen Grundes, um nach 21 Uhr noch auf die Straße gehen zu dürfen.
Die Inzidenz gibt die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100_000 Einwohner binnen einer Woche an. Zuletzt lag sie am Dienstag mit 206,8 über der 200er-Marke. Laut RKI gab es in der zurückliegenden Woche 513 neue Fälle. Die Gesamzahl der Infektionen stieg auf 6384.
Der Kreis selbst meldete für Samstag eine Inzidenz von 176,3 und eine Gesamtzahl von 6318 Corona-Infektionen (plus 109 gegenüber Freitag). Aktuell infiziert sind den Angaben des Kreises zufolge 2068 Menschen. 1970 befinden sich in häuslicher Quarantäne, 4155 gelten als genesen. Die Zahl derjenigen, die an oder mit Covid-19 gestorben sind, hat sich von 91 auf 95 erhöht. Bei den Toten handelt es sich um zwei 1937 und 1943 geborene Männer aus Mörfelden-Walldorf sowie je einen Mann aus Raunheim und Rüsselsheim (Jahrgänge 1937 und 1930).
In absoluten Zahlen verzeichnen Rüsselsheim (584), Mörfelden-Walldorf (277), Raunheim (191) und Kelsterbach (182) die meisten aktuell Infizierten. Dahinter folgen Groß-Gerau (134), Riedstadt (124), Trebur (116) und Ginsheim-Gustavsburg (113). Zweistellige Zahlen verzeichnen Bischofsheim (98), Nauheim (73), Büttelborn (61), Biebesheim (42), Stockstadt (37) und Gernsheim (36). Setzt man die aktuell Infizierten in Relation zur Einwohnerzahl, weisen Raunheim (1,17 Prozent), Kelsterbach (1,07) und Rüsselsheim (0,89) die höchsten auf. Am unteren Ende der Skala liegen Gernsheim (0,34) und Büttelborn (0,4).
Im hessenweiten Vergleich wird der Kreis Groß-Gerau inzwischen von 15 anderen Kreisen und Städten übertroffen, was die Inzidenz angeht. Am höchsten liegt sie derzeit im Odenwald (368,4) und im Main-Kinzig-Kreis (306,8).