Mehr Kinderarmut in Hessen als in Rheinland-Pfalz

Vier Kinder vor einem Schaufenster mit Spielzeug.

Laut einer Studie ist in Rheinland-Pfalz jedes fünfte Kind von Armut bedroht, in Hessen ist es sogar jedes vierte Kind. Besonders Kinder von Alleinerziehenden sind betroffen.

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Mainz/Gütersloh. Mehr als jedes fünfte Kind in Rheinland-Pfalz und jedes vierte Kind in Hessen ist einer Studie der Bertelsmann Stiftung zufolge von Armut bedroht. Insgesamt waren in Rheinland-Pfalz 143.647 und damit rund 21 Prozent der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren im Jahr 2021 armutsgefährdet, in Hessen waren es 260.777 und damit 24,4 Prozent der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren.

Diese Zahlen gehen aus einer am Donnerstag veröffentlichten Analyse der Bertelsmann Stiftung hervor. Stark betroffen waren den Angaben zufolge vor allem Kinder von Alleinerziehenden (44,1 Prozent in Rheinland-Pfalz, 45,4 Prozent in Hessen) und Familien mit drei oder mehr Kindern (30,2 in Rheinland-Pfalz, 36 Prozent in Hessen). Bei jungen Erwachsenen zwischen 18 und 24 Jahren waren in Rheinland-Pfalz 22 Prozent von Armut bedroht, in Hessen wurden 28 Prozent als armutsgefährdet eingestuft.

Mit Hilfe von Daten der Bundesagentur für Arbeit beschäftigten sich die Studienautoren auch mit dem Bezug von SGB II-Leistungen. In Rheinland-Pfalz wuchsen den Ergebnissen zufolge im Juni 2022 12 Prozent der Kinder mit Grundsicherung auf, in Hessen lag dieser Wert bei 14 Prozent. In ganz Deutschland lag die Quote bei 13,9 Prozent. Kinder und Jugendliche gelten als armutsgefährdet, wenn sie in Haushalten leben, deren Einkommen weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens aller Haushalte in Deutschland beträgt.