Nach einer Massenschlägerei zwischen 240 Fans des SV Darmstadt 98 und der Eintracht Frankfurt hat die Polizei bei einer Razzia mehrere Wohnungen durchsucht. Und sie wurde fündig.
DARMSTADT-DIEBURG. Nach der Massenschlägerei zwischen rund 240 Fußball-Fans von Eintracht Frankfurt und dem SV Darmstadt 98 am 16. August in Weiterstadt hat es nun am Dienstagmorgen zwölf Wohnungsdurchsuchungen im Rhein-Main-Gebiet und in Nordhessen gegeben, unter anderem in Darmstadt, Frankfurt, Ginsheim-Gustavsburg sowie im Kreis Waldeck-Frankenberg. Die Polizei ermittelt wegen wegen schwerem Landfriedensbruch und gefährlicher Körperverletzung.
Die Beamten der Polizeidirektion Darmstadt-Dieburg, in Begleitung der Staatsanwaltschaft Darmstadt, stellten umfangreiches Beweismaterial sicher, wie die Polizei mitteilt.
Ermittlungen dauern an
Bei den zwischen 17 und 38 Jahre alten Beschuldigten stellten die Beamten aus Darmstadt mit Unterstützung der Hessischen Bereitschaftspolizei unter anderem mehrere Datenträger, Handys, mutmaßliche Tatkleidung, Pfeffersprays, eine Softair-Pistole, einen Teleskopschlagstock, Vermummungsgegenstände, Mundschutze und Boxhandschuhe sicher. Die Auswertung der Beweismittel und die damit verbundenen weiteren Ermittlungen dauern an. Das gilt auch für die 35 Personen, die direkt nach der Prügelei neben der Autobahn 5 bei Weiterstadt dingfest gemacht worden waren. Es sei noch zu früh, um Anklage zu erheben, sagte eine Polizeisprecherin.
Die Ermittler waren durch die Auswertung der Hinweise – neben den nach der Schlägerei angetroffenen Personen gab es noch Nummernschilder und zahlreiche Hinterlassenschaften am Ort der Prügelei – rasch auf die Spur der Tatverdächtigen gekommen. Die Polizeisprecherin kündigte weitere Maßnahmen an.
Hintergrund:
Mitte August hatten sich etwa 240 Anhänger der Vereine eine wüste Schlägerei geliefert. Die Schlägerei hatte sich laut Polizei von einem Einkaufszentrum bis auf die Autobahn ausgedehnt. Die Polizei war mit 15 Streifenwagen angerückt und hatte nach eigenen Angaben mehr als 30 teilweise verletzte Menschen kontrolliert, weitere Beteiligte waren geflüchtet.
Den Angaben zufolge sollen sich die Anhänger der Vereine zu der Massenschlägerei verabredet haben. Die Teilnehmer verteilten sich je zur Hälfte auf die Clubs. Die Schläger waren laut Polizei aus dem Rhein-Main-Gebiet und Südwestdeutschland angereist.