Rhein-Pegelstände sollen vorerst wieder ansteigen

In Kaub wird einer der wichtigsten Pegel für die Rheinschifffahrt am Mittelrhein gemessen.  Foto: dpa

Der vereinzelte Regen der vergangenen Tage soll den Pegelstand des Rheins bei Kaub wieder steigen lassen. Was das für die Schifffahrt bedeutet und wieso es noch keine...

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KAUB. Nachdem es nach langer Dürre zumindest in einigen Regionen endlich wieder geregnet hat, soll es am Wochenende wieder trockener werden. In Teilen der Region waren die angekündigten Niederschläge überhaupt nicht angekommen. Nun sagt der Deutsche Wetterdienst (DWD) für die Nacht zum Samstag noch einmal mögliche Schauer und Gewitter in Hessen und Rheinland-Pfalz voraus. Auch Starkregen könne dann örtlich noch einmal möglich sein.

Am Samstag soll es dann aber den Tag über in beiden Bundesländern einen Mix aus Sonne und Wolken geben und weitgehend ohne Niederschlag bleiben. Auch die Nacht zum Sonntag und der Sonntag selbst sollen in der Region größtenteils regenfrei sein.

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Auch Diplom-Meteorologe Dominik Jung sieht die Situation ähnlich: „Eine wirkliche Entspannung gibt es in Sachen Dürre nicht. Besonders im Westen und der Mitte geht die große Trockenheit munter weiter. Die Lage spitzt sich bis Monatsende weiter zu.“

Der vereinzelte Regen der vergangenen Tage soll nun auch wieder für etwas höhere Pegelstände im gesamten Rheineinzugsgebiet sorgen, teilt die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) mit. Auch an dem für die Schifffahrt auf dem Rhein wichtigen Abschnitt bei Kaub zwischen Mainz und Koblenz. Der Pegelstand lag dort nach Angaben der WSV am Freitagmorgen (5 Uhr) bei 32 Zentimetern und ist damit im Vergleich zum gleichen Zeitpunkt am Vortag zwei Zentimeter gesunken. Doch bereits bis Samstagabend soll dieser laut der Prognose auf 50 Zentimeter, bis Montag auf 67 Zentimeter ansteigen.

Pegelstand gibt nicht tatsächliche Wassertiefe an

Insgesamt deutet die 14-Tage-Vorhersage darauf hin, dass die Wasserstände bis Ende nächster Woche um rund 50 Zentimeter steigen, danach allerdings wieder abklingen könnten. „Insgesamt bewegen sich die Wasserstände überwiegend weiter im Bereich eines mittleren Niedrigwassers“, teilt die WSV mit.

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Der Pegelstand gibt allerdings nicht die tatsächliche Wassertiefe an. Für die Schifffahrt ist vielmehr die Fahrrinnentiefe relevant. Diese betrug noch am Donnerstag der WSV zufolge 1,46 Meter. An keinem anderen Abschnitt des Mittel- und Niederrheins ist dieser Wert so niedrig. Der Abschnitt bei Kaub gilt als wichtige Schnittstelle in Rheinland-Pfalz. Da der Rhein an dieser Stelle sehr flach ist, haben die Pegelstände eine relevante Bedeutung. Das derzeitige Niedrigwasser sorgt deshalb für enorme Einschränkungen bei der Schifffahrt, da die Schiffe weniger Waren laden können.