Schnelles Herz, kurzes Leben: Das RKI hat den Ruhepuls von einer halben Millionen Deutschen ausgewertet. Unsere interaktive Grafik zeigt die Zahlen für Hessen und Rheinland-Pfalz.
REGION. Daten sind überall – sogar in unserem Blut. In der Corona-Krise werden diese Werte nun auch für Forscher immer interessanter. Einige Wochen, bevor die Corona-Warn-App auf den Smartphones der Deutschen landete, veröffentlichte ebenfalls das Robert-Koch-Institut (RKI) die „Datenspende-App“ (hier für iOS und hier für Android zum Download).
Damit können Nutzer von Fitnessarmbändern ihre Daten freiwillig an die Wissenschaftler weiterleiten: Dabei geht es vor allem um den Ruhepuls, aber auch um Alter, Geschlecht und weitere Gesundheitsdaten. Das ist auch in der Pandemie interessant, denn ein erhöhter Puls könnte auf Fieber hindeuten. Tritt diese Auffälligkeit in einer Region zeitgleich vermehrt auf, könnte das für Experten am RKI ein Hinweis auf einen neuen Corona-Hotspot sein.
Wie die „Datenspende-App“ genau funktioniert, haben wir im Frühjahr bereits hier [plus-Inhalt] erklärt
Der Datenjournalist Simon Haas hat die pseudonymisierten RKI-Daten nun für ZDFheute in der Story „Corona-Puls: Warum im Osten die Herzen höher schneller schlagen“ analysiert. Die Erkenntnisse: Vor allem im Süden ist der Ruhepuls niedriger, teils unter 60 Schlägen in der Minute. Im Osten der Republik schlagen die Herzen derweil schneller. Und wo die Herzen langsamer schlagen, der Ruhepuls also geringer ist, ist meist auch die Lebenserwartung höher. Im Durchschnitt liegt der Ruhepuls übrigens bei 61 Schlägen pro Minute.
Und wie sieht's bei Ihnen aus? Klicken Sie auf unsere Grafik und erfahren Sie neben dem Ruhepuls weitere spannende Daten über die Stadt oder den Kreis, in dem Sie leben.
So schlägt das Herz in der Region
Der bundesweite Trend bestätigt sich auch für Hessen und Rheinland-Pfalz: Auf dem Land schlagen die Herzen höher. In Darmstadt haben die Menschen beispielsweise mit 60 Schlägen pro Minute die Ruhe weg, etwas weiter südlich im Odenwald liegt der Ruhepuls im Schnitt bei 61,7 Schlägen in der Minute.
Mainz und Wiesbaden kommen sich in diesem Fall sogar ganz nahe: Die Mainzer sind mit 60,2 Schlägen pro Minute etwas entspannter als die Wiesbadener (60,5). Besonders aufgeregt scheint man derweil im Landkreis Bad Kreuznach, wo der Ruhepuls im Durchschnitt bei 62,2 Schlägen in der Minute liegt.
Die Herzen der Hessen schlag derweil oftmals (fast) im gleichen Takt: Limburg-Weilburg (60,9), Rheingau-Taunus (61,1), Gießen (61,1) und Marburg-Biedenkopf (60) sind nahezu gleichauf. Leichte Unterschiede gibt es dafür bei der Lebenserwartung.