Tierversuche werden unnötig: Preis an Paul-Ehrlich-Institut

Eine Versuchsmaus in einem Labor des Zentrums für Medizinische Biotechnologie der Universität Duisburg-Essen. Archivfoto: epd

Zwei Wissenschaftlerinnen des Instituts erhalten eine Auszeichnung des Landes Rheinland-Pfalz für Forschungsarbeiten, die bislang verpflichtende Tierversuche überflüssig machen.

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MAINZ/LANGEN . Das Land Rheinland-Pfalz hat zwei Wissenschaftlerinnen des Paul-Ehrlich-Instituts mit seinem Forschungspreis "zur Förderung der Erforschung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden für Tierversuche" ausgezeichnet. Beate Krämer und Heike Behrensdorf-Nicol erhielten die Auszeichnung für Forschungsarbeiten, die dazu geführt haben, dass bislang verpflichtende Tierversuche aus dem Europäischen Arzneibuch gestrichen wurden, wie das Umweltministerium in Mainz und das Paul-Ehrlich-Institut in Langen am Freitag mitteilten.

Die Preisträgerinnen konnten nachweisen, dass bei der Herstellung von Tetanus-Impfstoffen der zuvor geforderte "Irreversibilitätstest für Tetanustoxoide" verzichtbar ist. Dabei waren im Europäischen Arzneibuch bis Anfang 2021 Tests an Meerschweinchen vorgeschrieben.

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Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro

Der Preis wird seit 2008 vergeben und ist mit 20.000 Euro dotiert. Krämer und Behrensdorf-Nicol erhielten den Preis für 2020, die Verleihung verzögerte sich wegen der Corona-Pandemie. "Die Erforschung und Entwicklung von Medikamenten spielt in Rheinland-Pfalz nicht erst seit Corona eine große Rolle", erklärte Umweltministerin Katrin Eder (Grüne). "Vor diesem Hintergrund ist es unser erklärtes Ziel, Tierversuche zu reduzieren."

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Sie wünsche den Wissenschaftlerinnen auch weiterhin "die Courage für mutige und fortschrittliche Forschung, die in der Lage ist, einen Wandel im Handeln und Bewusstsein zu bewirken".

Von dpa