Während der Rodungsarbeiten für den A49-Ausbau sollen Autobahngegner erneut Polizisten mit Steinen beworfen haben.
STADTALLENDORF. Am Rande weiterer Rodungsarbeiten für den umstrittenen Lückenschluss der Autobahn 49 in Mittelhessen sind am Montag erneut Polizisten mit Steinen beworfen worden. Von einer Barrikade am Herrenwald bei Stadtallendorf hätten Aktivisten Steine gegen die Einsatzkräfte geworfen, getroffen oder verletzt wurde dabei niemand, wie ein Polizeisprecher sagte. Bis zum Mittag holte die Polizei nach Angaben des Sprechers rund 15 Aktivisten, die auf Bäume geklettert waren, auf den Boden. Nachdem ihre Identität festgestellt wurde, wurden sie entlassen und bekamen Platzverweise.
Bereits am Wochenende waren Steine gegen Polizisten geflogen, zwei Beamte wurden verletzt. Auch ein Einsatzfahrzeug war mit Steinen und Feuerwerkskörpern angegriffen worden. Am Montag ketteten sich nach Angaben des Polizeisprechers zudem mehrere Aktivisten an einem umgekippten Viehwagen an. Sie wurden von den Einsatzkräften befreit, wie der Sprecher sagte. Auch ein Rettungshubschrauber war im Einsatz - allerdings weil einer der Beamten von einer Wespe in den Mund gestochen wurde und ärztlich versorgt werden musste.
Im Herrenwald fallen seit Anfang Oktober Bäume für den Weiterbau der Autobahn 49, die einmal Kassel und Gießen direkter miteinander verbinden soll. Rodungen sind auch im nahe gelegenen Dannenröder Forst bei Homberg/Ohm geplant. Aus Protest dagegen hatten sich Aktivisten in beiden Waldstücken in Baumhäusern und auf Plattformen eingerichtet. Während sich Befürworter von dem Weiterbau der Autobahn unter anderem eine bessere Anbindung ans Straßennetz und weniger Verkehrslärm und ein geringeres Unfallrisiko auf den Dörfern der Region erhoffen, halten die Gegner das Projekt auch angesichts der Klimakrise für überholt und für nicht mit der Verkehrswende vereinbar.
Von dpa