Bei der „Auktion für Gutes” stechen zwei Lose ganz besonders heraus - und knacken die 2000-Euro-Marke. Am Ende kommen mehr als 25.000 Euro für die Tafel zusammen.
Wiesbaden. Am Ende schlägt Berlin Hamburg. Das Hotel Adlon die Fünf-Sterne-Unterkunft an der Elbchaussee. Und der Deutsche Bundestag die Tagesthemen. Bei der 14. „Auktion für Gutes“ gibt es zwei Lose, die an diesem Nachmittag in den Kurhaus-Kolonnaden die stolze 2000-Euro-Marke knacken und sich noch einmal überbieten. Es sind zwei von insgesamt 30 Losen plus zwei Überraschungen, mit denen der Lions Club Wiesbaden allen voran Erlebnisse verspricht, die man so nicht kaufen kann. „Jedes Geschenk ist etwas Besonderes“, kündigt Lions-Präsident Michael Buss an.
Rollen in „Der Staatsanwalt” und im „Tatort”
Dreieinhalb Jahre hat es die Auktion nicht mehr gegeben. 2019 haben die Wiesbaden-Lions die Veranstaltung zuletzt durchführen können, dann kam Corona. Nun der Neuanfang am 1. Mai – mit einem neuen Auktionator. Ulf Hansen hat den Hammer vom bisherigen Auktionator Henning Wossidlo übernommen und erhofft sich, wie in früheren Jahren „in lauter glückliche Gesichter zu schauen“ und wünscht sich von den Gewinnern, „dass Sie mit den Losen so glücklich werden, wie Sie es bisher immer waren“.
Die Auktion nimmt dann auch recht schnell an Tempo auf. Eine Woche Urlaub im Luxus-Wohnmobil wird für 1650 Euro ersteigert, ein Flug für einen Tagestrip auf eine Nordseeinsel für 910 Euro. Die Statistenrollen in der Krimiserie „Der Staatsanwalt“ und im „Tatort“ sichert sich sogar der gleiche Bieter, „für seine Nichte“, wie er vorab verraten hat: Den Auftritt in der Wiesbadener ZDF-Serie gibt es am Ende für 700 Euro, für die ARD-Produktion muss er mit 850 Euro etwas tiefer in die Tasche greifen.
Väterliches „Duell” beim Eintracht-Frankfurt-Los
Mit kleinen Einspielfilmchen werden die Lose nach und nach beworben, das Startgebot in Höhe von zehn Euro wird oftmals direkt mit Erstgeboten im dreistelligen Bereich überholt. Heiß begehrt ist die Möglichkeit, als Kind an der Hand von Mario Götze bei Eintracht Frankfurt ins Stadion einzulaufen. Das „Duell“ mehrerer Väter endet bei 1250 Euro – und mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht der Tochter.
Doch zwei Lose stechen bei der diesjährigen Auktion besonders hervor und wecken großes Interesse im Publikum: Ein Zwei-Tages-Trip in die Hansestadt mit Übernachtung im Luxushotel – und, „einem der Höhepunkte“, wie es Auktionator Ulf Hansen stolz erklärt, dem Besuch des ARD-Studios in Hamburg. Dort wartet der in Wiesbaden geborene Fernsehmoderator Ingo Zamperoni, um die Gäste aus seiner Heimatstadt zu empfangen und ihnen einen Blick hinter die Kulissen zu gewähren. Schon das Startgebot in Höhe von 500 Euro lässt erahnen: Dieses Los ist begehrt. 2100 Euro lautet die Summe, bei dem Hansen hier den Hammer fallen lässt.
Doch wer denkt, dass das höchste Gebot des Tages damit erreicht ist, wird kurz darauf eines Besseren belehrt. Ein „romantisches Wochenende in Berlin“, im wohl bekanntesten Hotel der Stadt inklusive exquisitem Abendessen am Gendarmenmarkt, startet direkt mit einem Erstgebot in Höhe von 1000 Euro. Als dann der Wiesbadener Bundestagsabgeordnete Ingmar Jung (CDU) noch eine Führung durch den Bundestag obendrauf legt und verspricht, dass es dabei „Ecken zu sehen geben wird, die jeder öffentlichen Führung entzogen sind“, nehmen die Gebote weiter Fahrt auf. Für 2400 Euro darf sich der Meistbietende letztlich über die Reise in die Hauptstadt mit besonderem Programm freuen.
Die Freude ist am Ende auch groß beim Lions Club Wiesbaden: 25.560 Euro sind nach der gut zweistündigen Veranstaltung zusammengekommen. Sie werden mit Unterstützung der Kurier-Benefizaktion „ihnen leuchtet ein Licht“ der Tafel Wiesbaden zugutekommen. „Jeder kennt die Tafel und weiß, wie sehr das Geld dort benötigt wird“, sagt der Auktionator und freut sich über das Endergebnis: „Die Tafel kann jeden Euro gebrauchen. Danke, dass Sie das so toll unterstützt haben.“