So lief der erste Schultag mit dem reduzierten Fahrplan

Volle Bussteige: Am Montagmorgen herrscht einiges an Betrieb an Wiesbadens Bushaltestellen.             Foto: René Vigneron
© René Vigneron

Ausgefallene oder überfüllte Schulbusse, reihenweise Elterntaxis: Am Montagmorgen haperte es im Wiesbadener Busverkehr an einigen Stellen. Wie Eswe darauf reagieren will.

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WIESBADEN. Der Start in ein neues Schuljahr ist immer von allerlei Überraschungen geprägt. Wenig überraschend für die Wiesbadener waren hingegen die Einschränkungen, die Schüler und Eltern am Montagmorgen im Busverkehr erwartet haben. Denn wie berichtet, wurde zum Wochen- und Schulstart der von Montag bis Freitag geltende Fahrplan durch den Samstagsfahrplan ersetzt.Bereits im Vorfeld hatten zahlreiche Wiesbadener ihren Unmut über die Fahrplanreduktion geäußert. Eswe-Verkehr Geschäftsführer Jan Görnemann hatte jedoch versichert, dass zumindest der Schulverkehr durch Verstärker- und Zusatzfahrten ausreichend abgewickelt werden könne. Glatt lief dieser jedoch nicht überall ab.

Vor allem in den Stadtteilen hakte es

„Was sich seit heute in Wiesbaden im Busverkehr abspielt, ist die reinste Katastrophe. Ich stand 30 Minuten an der Haltestelle ‚Freizeitbad’ Richtung Wiesbaden Hauptbahnhof und kam nicht weg, weil kein Bus kam. Die Linie E6 um 07:39 Uhr wurde ausgerechnet heute zu Schulbeginn und dem Beginn des Samstagsfahrplans mit einem kleinen Bus bedient. Gleichzeitig setzt Eswe auf der Linie 49, einer Nebenlinie, neuerdings einen Gelenkbus ein“, kann ein Leser die Ressourcenverteilung der Gesellschaft nicht verstehen.

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Schwer zu kämpfen hatten zum Schulstart auch die Eltern und Schüler aus den Stadtteilen der hessischen Landeshauptstadt. „In Rambach gab es keine der angekündigten Schulbusse. Wir mussten auf das Auto zurückgreifen“, erzählt eine Leserin. Auch in Nordenstadt, Erbenheim und Kastel berichten Eltern von ausgefallenen oder hoffnungslos überfüllten Schulbussen. „Ich habe meine Kinder heute Morgen zum Bus begleitet, um mir ein Bild der Situation zu machen. Der Bus kam viel zu spät und hielt schon gar nicht mehr an der Haltestelle, die E24 fiel dann direkt aus. Ich habe dann gar nicht mehr gewartet, sondern meine Kinder gebracht“, so eine andere Leserin. Damit war sie offenbar nicht alleine, denn einige Wiesbadener berichten, dass sie aufgrund der unsicheren Situation an den Bushaltestellen auf ihre Autos zurückgegriffen haben. Die Folge: An den Wiesbadener Schulen hatten sich zwischen 7 und 8 Uhr einige Elterntaxis angestaut. Für die weitere Woche ist zu befürchten, dass sich dies wiederholen oder gar verstärken könnte.

„Grundsätzlich haben sich unsere Fahrgäste sehr gut auf den veränderten Fahrplan eingestellt, das große Chaos ist nicht ausgebrochen. Aber es ist auch völlig klar, dass an den ersten Tagen eines angepassten Fahrplans noch nicht alles reibungslos funktionieren kann. Hier müssen wir um Geduld bitten“, weiß Eswe Verkehr-Pressesprecher Micha Spannaus, dass es noch Luft nach oben gibt.

Kapazitäten sollen optimiert verteilt werden

Denn auch der Mobilitätsdienstleister hat registriert, dass auf einigen Strecken, trotz eingesetzter Gelenkbusse, die Busse stark überfüllt waren. „Durch die Verstärkerfahrten mit vielen Einsatzwagen konnten wir zwar im Großen und Ganzen für Entlastung sorgen, überall gelungen ist es uns das aber nicht. Daran wollen wir im Rahmen unserer derzeitigen Möglichkeiten arbeiten“, sagt Spannaus, der bestätigt, dass Fahrgäste in „wenigen Einzelfällen“ nicht mehr mitgenommen werden konnten.

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Wer Montagmorgen an zentralen und traditionell stark frequentierten Haltestellen im Stadtgebiet unterwegs war, konnte auch mehrere Mitarbeiter von Eswe Verkehr mit gelben Westen entdecken. Diese sollten auf Kundenfragen reagieren und sich ein genaues Bild der Lage machen. „Die gewonnenen Erkenntnisse werten wir jetzt aus und versuchen, bestmöglich darauf zu reagieren“, verspricht Spannaus, der aber auch deutlich macht: „Heute Morgen waren alle Fahrerinnen und Fahrer im Einsatz, die uns derzeit zur Verfügung stehen. Das heißt, wir können erstmal nur versuchen, im Rahmen der begrenzten Möglichkeiten die vorhandenen Kapazitäten optimierter zu verteilen. Da haben wir natürlich vor allem jene Linien im Blick, auf denen viele Schülerinnen und Schüler unterwegs sind. Wir bemühen uns, wo es geht nachzusteuern.“ Fest steht: Die Wiesbadener müssen damit rechnen, dass in nächster Zeit nicht viel mehr Busse zum Einsatz kommen können.