Einblick in THW-Arbeit in Worms

Michaela Harsch-Weiler führte die Besucherinnen durch die Räume des Technischen Hilfswerks. Foto: BilderKartell/Martin H. Hartmann
© BilderKartell/Martin H. Hartmann

Migrantinnen machen sich ein Bild von der Hilfsorganisation.

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WORMS. „Ich wusste eigentlich gar nicht genau, was das ist, das THW“, gestand Gülsüm Demir. Und so wie ihr wird es den meisten Frauen ergangen sein, die auf Anregung des Beirats für Migration und Integration (BMI) am Montag, im Nachgang zum Internationalen Frauentag, das Technische Hilfswerk, Ortsverband Worms, in der Mainzer Straße 64 besuchten.

Die Idee dazu stammte von der BMI-Vorsitzenden Sumera Nizami Jeckel. „Zum einen gibt es immer noch Vorurteile, dass Frauen und Technik nicht zusammenpassen. Die müssen wir ausräumen“, erläuterte sie schwungvoll bei der Begrüßung der mehr als 35 Frauen, darunter die BMI-Mitglieder Wadad Landua und Remziye Levent sowie die Integrationsbeauftragte Veronik Heimkreitner und die Bildungskoordinatorin Katja Meyer-Höra. Zum anderen wisse sie aus diversen Begegnungen, dass sich viele Migrantinnen für die Hilfsorganisationen interessieren. „Wir möchten vor allem auch erfahren, wie man Mädchen und Jungen motivieren kann, mitzumachen.“

Karl Bärsch, der 25 Jahre lang Zugführer beim THW war und nun für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, zeigte zu diesem Zweck den flotten Imagefilm „#wemehregebührt“ und einen selbsterstellten Streifen des THW, der das aktionsreiche Jahr 2019 in vielen Szenen abspulte. Man konnte sehen: Was hier ehrenamtlich geleistet wird, bei Schulungen und bei Übungen, vor allem aber auch bei Einsätzen, ist enorm und sicher nur etwas für Leute, die zupacken. Immerhin sind in Worms 15 Prozent Frauen im aktiven Dienst, berichtete Karl Bärsch. „Es gibt viele Möglichkeiten, wo sie sich engagieren können. Es muss nicht unbedingt der Umgang mit technischem Gerät oder der Kettensäge sein, aber auch nicht der Küchendienst.“

Einer, der gerne in der Küche arbeitet, ist der Syrer Al Samm Sameer. Er hat die erforderliche einjährige Grundausbildung gemacht, in alle Bereiche hineingeschnuppert und sich auf den Bereich Logistik spezialisiert. „Das THW ist meine zweite Familie“, strahlte er. Besucherin Ayfer Mamas war beeindruckt. „Ehe Jugendliche zu Hause rumhocken, beispielsweise weil sie arbeitslos sind, ist es doch gut, wenn sie hier etwas Gutes für die Allgemeinheit tun“, meinte sie.

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Karl Bärsch sprach über den Aufbau der Organisation, die direkt dem Innenminister untersteht, über die fast ausschließlich ehrenamtliche Struktur, die vielseitige Ausbildung, die Einsatzmöglichkeiten und -gebiete und den Nachwuchs. Derzeit sind unter der Leitung von Thomas Vogt 28 Jungen und Mädchen (40 Prozent) ab 10 Jahren in der THW-Jugend. Die Filmausschnitte zeigten, dass sie vor allem viel Spaß haben.

Anschließend führten Karl Bärsch und Michaela Harsch-Weber die Gäste durch die Räumlichkeiten, erläuterten, was passiert, wenn ein Einsatz bevorsteht, und erklärten die verschiedenen Fahrzeuge, den Stromerzeuger und anderes mehr. Der Abschluss mit kleinem Imbiss und regem Austausch erfolgte dann in der gemütlichen THW-Kantine.