Die beiden Caritas-Mitarbeiterinnen Suse Klockner und Petra Kunz (rechts) vor dem Eingangsschild der Beratungsstelle Älter werden am barrierefreien Seiteneingang des Rathauses in der Claßmannstraße. Foto: Dirk Krams / Pressestelle Stadt Hochheim
( Foto: Dirk Krams / Pressestelle Stadt Hochheim )
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HOCHHEIM - Das Beratungsbüro Älter werden als Kooperationsprojekt von Caritasverband Main-Taunus und der Stadt Hochheim am Main wurde am 13. April 2002 eröffnet. Ursprünglich konzipiert als Zweigstelle der Sozialstation Flörsheim-Hochheim hat es sich aufgrund der Themen älterer Menschen zu einer zentralen Seniorenberatungsstelle am Ort entwickelt. Die Anliegen können während der Öffnungszeiten, montags und donnerstags von 9 bis 12 Uhr, und dienstags von 16 bis 18 Uhr ohne vorherige Anmeldung vorgebracht werden.
Auf Wunsch werden Termine außerhalb der Sprechzeiten oder Hausbesuche vereinbart. Die Beratungsstelle befindet sich im Untergeschoss des Rathauses und ist über den Nebeneingang in der Claßmannstraße barrierefrei zu erreichen.
Die Beraterinnen Petra Kunz und Suse Klockner informieren umfassend zu Fragen rund um das Älter werden und das Leben im Alter. Immer mehr Menschen erleben heute viele gesunde und aktive Jahre jenseits des Ruhestands. Dennoch bringt das Leben im Alter neue und mitunter schwierige Fragenstellungen mit sich. Die Anlässe das Beratungsbüro aufzusuchen, sind sehr unterschiedlich. Ältere Menschen setzen sich mit der Lebenssituation im Alter auseinander und möchten sich frühzeitig über ihre Möglichkeiten informieren.
Das Thema rechtliche Vorsorge ist dabei ein häufiges und wichtiges Thema. Oft ist der Beratungsanlass ein konkretes Problem oder gar ein ganzes Problembündel. Ältere Menschen thematisieren Krankheit, Pflegebedürftigkeit oder Tod des Partners, eigene Erkrankung, Altersarmut, akute finanzielle Notlagen, Konflikte in der Partnerschaft oder Familie oder schwierige Wohnverhältnisse. Bestehende Probleme werden mit ins Alter genommen und verschärfen sich in Kombination mit Verlusten oder Erkrankungen. Das Beratungsbüro ist gleichzeitig auch Anlaufstelle für Angehörige und andere Bezugspersonen, die sich auf die Betreuung oder Pflege eines älteren Familienmitgliedes vorbereiten oder Unterstützung in der bereits eingetretenen Pflegesituation suchen.
Neben der Beratung ist es auch Aufgabe, wichtige Themen in die Öffentlichkeit zu bringen. Die Themenreihe „Mit Demenz leben“, die in Kooperation mit der Kolpingfamilie Hochheim und der Stadt Hochheim am Main durchgeführt wurde, betrachtete verschiedene Facetten des Lebens mit dieser Erkrankung und führt nun auf Wunsch von Teilnehmenden zur Gründung eines Gesprächskreises für Pflegende. Der erste Termin von „Demenz im Gespräch“ findet am Dienstag, den 2. Mai, von 19.00 bis 20.30 Uhr im Küsterhaus, an der Katholischen Kirche St. Peter und Paul, statt.
Seit Gründung des Beratungsbüros Älter werden hat sich einiges verändert und weiterentwickelt: Besonders hervorzuheben ist der Anstieg der Beratungszahlen, die Zunahme zeitintensiver Beratungen und Begleitungen, die personelle Aufstockung und die Festigung der Kooperationsbeziehung durch einen Kooperationsvertrag zwischen Caritasverband Main-Taunus und Stadt Hochheim am Main, der im Jahre 2010 geschlossen wurde.
„Hochheim kann sich glücklich schätzen und dankbar für diesen wichtigen Baustein in unserem Gemeinwesen sein“, so Bürgermeister Dirk Westedt bei der Jubiläumsveranstaltung. „Vor allem weil hier eine Arbeit geleistet wird, die oft nicht im Rampenlicht der Öffentlichkeit geschieht, aber sich dennoch stark auf die einzelnen Lebenslagen der betroffenen Menschen auswirkt.“
Die für 2017 kalkulierten Gesamtkosten für das Beratungsbüro Älter werden betragen rund 50.000 Euro. Davon übernimmt die Stadt Hochheim einen Anteil von rund 30.000 Euro (etwa 60 Prozent). Der Main-Taunus-Kreis beteiligt sich mit einem Anteil von rund 10.000 Euro (circa 20 Prozent) die Katholische Kirchengemeinde Hochheim mit 2.000 Euro (4 Prozent) und der Caritasverband Main-Taunus mit 8.000 Euro (16 Prozent) an der Finanzierung.
Wie Petra Kunz während der kleinen Geburtstagsfeier in den Beratungsräumen berichtet, nimmt die Zahl der längeren Beratungen zu. Insbesondere die Anzahl komplexer Fälle mit schwierigen Lebenssituationen ist steigend. Dieser Trend lässt sich auch in den anderen Seniorenberatungsstellen im Main-Taunus-Kreis feststellen. Ebenso nimmt die Beratungsnachfrage von Menschen mit Migrationshintergrund zu. Wegen sprachlicher Barrieren ist deren Beratung in der Regel zeitaufwendiger.