Erlebnisreiche Tage waren es für die Jugendlichen, die beim Osterferienprogramm der Stadt Hochheim dabei waren. Alle Aktivitäten drehten sich um das Leben und Brauchtum der Kelten.
(Foto: Stadt Hochheim am Main)
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HOCHHEIM - Mit einem schönen Abschlussfest am Freitagnachmittag ab 16.00 Uhr beendete die Jugendarbeit der Stadt Hochheim am Main ihr keltisches Osterferienprogramm. Eltern, Geschwister und Interessierte waren eingeladen, um sich einen Eindruck von den zahlreichen Aktivitäten und den daraus entstandenen Ergebnissen der Kinder und Jugendlichen zu verschaffen.
Die Bewirtung des Abschlussfestes übernahm der Kultur-, Kelten- und Imbolc Verein Massenheim e.V., der zudem an diesem Tag ein keltisches Lager aufbaute und alle Anwesenden zur gemütlichen Runde am wärmenden Lagerfeuer einlud.
Los ging es allerdings schon am Dienstagmorgen mit dem Schnitzen und Gestalten von Ritualstöcken, dem Herstellen von Schmuckfibeln; den Sicherheitsnadeln der Keltenzeit. Mit den Fibeln wurden die hergestellten Gewänder zusammengehalten. Am Mittwoch versammelten sich die Kinder und Jugendlichen in den Weinbergen in Hochheim an der Fundstelle des Keltenspiegels. Von dort aus zogen sie mit Bollerwagen, Tablet und der App „Actionbound“ Richtung Hochheimer Altstadt. Unterwegs wurden viele wissensreiche Aufgaben zur keltischen Geschichte gelöst, für die es über die App Punkte gab. Bei einer Pause mit Picknick wurde neue Energie für den Rest des Weges zum Otto-Schwabe-Museum getankt. Dort begrüßte Tanja Zobeley, Leiterin des Museums, die Gruppe. Anschließend zeigte sie den Kindern und Jugendlichen die keltischen Fundstücke in den Vitrinen und wusste noch vieles über diese zu erzählen.
Erlebnisreiche Tage waren es für die Jugendlichen, die beim Osterferienprogramm der Stadt Hochheim dabei waren. Alle Aktivitäten drehten sich um das Leben und Brauchtum der Kelten. Foto: Stadt Hochheim am Main
In eisernen Pfannen auf offenem Feuer wurde Brot aus Dinkel-, Weizenmehl und Haferflocken gebacken.
Vereins-Köchin Sandra in keltischer Tracht. Fotos: Frank Idstein
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Bernhard Staudt, von „Impulse in der Natur“, war am Donnerstag mit seinem Equipment fürs Bogenbauen angereist. Wer gleich loslegen wollte, musste sich doch zuerst einmal in Geduld üben. Auf der Wiese lagen sternenförmig angeordnet viele unterschiedliche Holzstöcke. Jedes Kind sollte sich einen Holzstock auswählen. Schauen, welcher der Passende ist, wie der Stock gebogen ist, wo der Bogenbauch und der Bogenrücken ist und wo das überschüssige Holz weggenommen werden muss, um aus dem gewöhnlichen Holzstock einen ansehnlichen Bogen zu bauen. Es wurde gesägt, gehobelt, geschnitzt und am Ende die Bogensehne aufgezogen. Nach einer ausführlichen Einführung in den Umgang mit dem Bogen und die Sicherheit, wurden am Nachmittag alle Bögen ausprobiert.
Die Welt der Wildkräuter war das Thema des letzten Tages. Wildnispädagogin Monika Kluthe brachte ihr geballtes Wissen mit und lief mit den Kindern und Jugendlichen zum Wickerbach. Von dort aus wurden bestimmte Kräuter, wie Spitzwegerich, kriechender Günzel, Knoblauchrauke, Brennnessel gesucht und probiert. Denn zum Mittagessen standen Kartoffeln mit Wildkräuterquark auf dem Speiseplan und dazu musste natürlich einiges gesammelt werden. Nicht bei jedem fand der Wildkräuterquark Anklang. Dafür fanden die köstlichen Brennnessel-Chips reißenden Absatz und wurden gerne probiert und bei dem ein oder anderen zukünftig sogar als Chips-Ersatz in Betracht gezogen. Die Gruppe war generell von der kulinarischen Vielfalt vom Kochen überm Feuer begeistert.
Kräutersalz lässt sich nicht nur schnell und einfach herstellen, sondern war in der Keltenzeit von großer Bedeutung. Die Kinder und Jugendlichen stellten das Kräutersalz selbst her, indem sie Gänseblümchen und andere Wildkräuter mit Salz im Mörser zerkleinerten. Ein Fest für Augen und Geschmack.
Kelten- und Imbolc-Verein lädt zum Essen
(wei) Der Kultur-, Kelten- und Imbolc-Verein Massenheim e.V. hatte am Freitag ab 16.00 Uhr beim Abschlussevent Essen und Getränke ausgegeben. Dafür wurden dafür zwei keltische Zelte aufgebaut und viele Mitglieder kamen in Gewandung. Es wurde leckeres Brot in eisernen Pfannen über dem Feuer gebacken und mit einem cremigen Dipp serviert. Der Duft lockte viele Hungrige an und auch der Durst aller Teilnehmenden konnte gelöscht werden. Leckerer Kuchen rundete den Imbiss ab. Wichtig war es dem Verein, mit dem selbst gebackenen Brot aus Dinkel-, Weizenmehl und Haferflocken ein Essen anzubieten, das auch die Kelten verzehrt haben könnten. Alle Zutaten gab es zu jener Zeit. Vereins-Köchin Sandra beschäftigt sich gerne mit den keltischen Mahlzeiten und hat viel Know-How in Kräuterkunde.
Zusätzlich haben einige Mitglieder eine Station für Zinngießen aufgebaut und betreut. Die Jugendlichen konnten hier selbst das Zinngießen ausprobieren und freuten sich über ihre Ergebnisse.
Im Anschluss folgte vom Keltenverein eine Nachtwache, die offenstand für Vereinsmitglieder sowie Interessierte am großen, warmen Lagerfeuer. Dort konnte man sich noch besser kennenlernen und plauderte bis tief in die Nacht.
Dank dem Sponsoring von Mainova konnten alle Aktivitäten, wie Zinngießen und die Speisen allen Kindern und weiteren Gästen kostenlos angeboten werden. Rund 60 Personen waren dabei. Kinder, Eltern, Keltenverein und das Orga-Team der Jugendarbeit hatten einen sehr schönen gemeinsamen bunten Nachmittag und Abend.
Der Keltenverein freute sich dabei über rund zehn Neuanmeldungen. Für nur 15 Euro im Jahr ist eine Jahresmitgliedschaft möglich und man kann bei allen Events aktiv mitmachen. Ein Zeltlager-Wochenende im Mai und ein Ausflug zum Keltenmuseum am Glauberg im August sind die nächsten Veranstaltungen.