Perspektive mit Blick vom Wasserturm auf die Pfarrer-Olbert-Allee mit dem Planungsentwurf der Christ‘schen Höfe, die in der vergangenen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses vorgestellt wurden.
(Grafik: WAA-Willen Associates Architekten)
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HOCHHEIM - In der vergangenen Haupt- und Finanzausschusssitzung hatten die Projektentwickler Desmond Quincy-Jones und Jürgen Willen Gelegenheit, ihren Entwurf für den Neubau auf dem Areal der abzureißenden Tennishalle Christ den Ausschussmitgliedern vorzustellen. Der Standort für das neue Gebäudeensemble wird im Schänzchen III-Wohngebiet sein an prononcierter Stelle an der Massenheimer Landstraße und Einmündungsbereich zur Pfarrer-Olbert-Allee. Nicht Gewinnmaximierung, sondern hohe Qualität und architektonischer Anspruch unter den Gesichtspunkten umweltgerechten und nachhaltigen Bauens stünden bei diesem Projekt im Vordergrund, betonte Quincy-Jones einleitend. Im Rahmen einer Power-Point-Präsentation erläuterte Architekt Jürgen Willen die Grundzüge des Vorhabens. Die Vision für die Christ‘schen Höfe sei es, einen Mehrwert zu schaffen in ökologischer, architektonischer und sozialer Hinsicht. In der Präsentation skizzierte Willen das „green building“: Eine intensive Begrünung von Dächern und Fassaden und der Innenhofanlage zur Ausbildung eines Mikroklimas, mit Zugang zu den Dachgärten; im westlichen Bereich zum Prälat- Briefs-Weg eine Nachverdichtung von Bestandsgehölzen; Nutzung des Niederschlagswassers, Installation von Fotovoltaik-Anlagen und Wärmepumpen.
In der visuellen Darstellung stach die üppige Begrünung der geplanten Bebauung mit einer durchdachten Architektur ins Auge, die bewusst Lücken lässt zwischen den Gebäudeelementen und damit eine massive Fassadenfront vermeidet. Das Ganze wirkt durch einen hohen Anteil von Fenster- und Glaselementen zudem spielerisch.
Die intensive Begrünung der Dachgärten, auf denen auch Bäume Platz finden sollen, wird zudem einen Hitzeschutz bieten und den Schall dämmen.
Insgesamt sollen so 61 Wohneinheiten entstehen in Form von dreizehn zweigeschossigen Quartiershäusern, etwa 48 Wohnungen optional kombinierbar mit Townhouses und zwei Gewerbeeinheiten inklusive Tiefgarage. An der Pfarrer-Olbert-Allee wird eine dreigeschossige Bauweise plus Dach geplant und Zweigeschossigkeit im hinteren Bereich. Die Vorgaben des Bebauungsplans werden alle eingehalten. Das ganze Areal soll für die dort lebenden Menschen erlebbar werden, was durch die offene Gestaltung in Anlehnung an typische Höfe und Hofreiten mit zeitloser Architektur erreicht werden soll. Ein Wohnquartier, das zur Begegnung animiert als Lebensraum für Generationen übergreifendes Wohnen.
Als architektonisches Erinnerungsstück an die Tennishalle soll eine markante Bogenkonstruktion am Eingangsbereich des Geländes (siehe Grafik) errichtet werden und mit Weinreben bepflanzt werden.
„Ich war selten so überzeugt von einer Projektvorstellung. Wir bekommen Wohnraum, auf dessen Gelände ein Mikroklima entstehen kann dank üppiger Begrünung und obendrein wird energiesparend und nachhaltig gebaut und eine ansprechende Architektur verwirklicht. Aber der Kollege Cattepoel findet das alles zu grün“, kommentierte Stefan Fuhrmann (Grüne) fassungslos die Äußerung des Freidemokraten, der umgehend konterte. „Mich interessiert nicht der Wald, sondern das Gebäude. Mir kommt das sehr massiv vor, diese breite Front entlang der Allee“, insistierte der FDP-Fraktionsvorsitzende. Da brauche er keine Angst zu haben. Die luftige Gestaltung der Baukörper mit den zahlreichen Lücken und das abwechslungsreiche Farbenspiel, besonders im Herbst, ließen einen solchen visuellen Eindruck erst gar nicht entstehen, betonte der Architekt: „Sie müssen wissen. Es soll hier kontrolliert wuchern“.
Die Fraktionen von CDU, SPD, FWG und GAL/Linke äußerten sich zu der gezeigten Präsentation des Vorhabenträgers ebenfalls sehr positiv.