Hannah Bangert, Ekkehard Enders (Mitte) und Bernhard Bangert im nahezu fertigen Rohbau des Gebäudes in der Straße Im Rheingaubogen. Die Gestaltung der Inneneinrichtung übernimmt die gemeinnützige Gesellschaft Moomo selbst. Ab Januar sollen die Innenarbeiten beginnen. Anfang Mai werden die ersten Kinder in der Betreuungseinrichtung aufgenommen.
(Foto: Jürgen Kunert)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
HOCHHEIM - Als Hannah und Bernhard Bangert ihre Idee einer Kindertagesstätte in freier Trägerschaft im neuen Gewerbegebiet im Nordosten Hochheims erstmals der Sozialverwaltung vortrugen, wurde ihnen mitgeteilt, die vorhandenen Betreuungskapazitäten reichten aus und es bestünde kein Bedarf für eine weitere Einrichtung in der Stadt. „Das Schreiben habe ich aufgehoben“, meint Bernhard Bangert schmunzelnd. Das war 2014. Wie rasch sich die Situation doch geändert hat. Seit einigen Jahren kommt die Stadt mit der Errichtung neuer und dem Ausbau vorhandener Kitas kaum nach. Der Bedarf an weiteren Betreuungsplätzen sowohl im U3-Bereich (Krippe) wie bei den Kita-Plätzen für 3- bis 6-Jährige ist enorm.
Deshalb kam die Stadt gerne auf das Anliegen des Ehepaars zurück und das Projekt nahm konkrete Formen an. Um eine Kita betreiben zu können, braucht es zunächst organisatorische Voraussetzungen. So musste die gemeinnützige Trägergesellschaft „Momo Zeit für Kinder“ gGmbH für die künftige Kita „moomo“ gegründet werden. Hannah Bangert, die als Geschäftsführerin fungiert, betont: „Gemeinnützig bedeutet, alle Einnahmen die durch die Kita erwirtschaftet werden, fließen zu 100 Prozent wieder in die Kita zurück“. Dabei sind die Betreuungsentgelte identisch mit denjenigen, wie sie in den städtischen und konfessionellen Kitas in Hochheim erhoben werden. Denn der Geldgeber zur Finanzierung des Kita-Betriebs ist die öffentliche Hand. Entsprechend gibt es einen Betriebsvertrag mit der Stadt, der von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen wurde. Bernhard Bangert hebt die gute Zusammenarbeit mit den politischen Gremien und der Verwaltung hervor. Die Präsentation des Kita-Betreuungskonzepts auf Basis der Reggio-Pädagogik und die vorgesehenen Räumlichkeiten der Einrichtung im Rheingaubogen wären auf sehr positive Resonanz gestoßen. Einen guten Einblick über den pädagogischen Betreuungsansatz zum Nachlesen bietet die Webseite moomo.org.
Aufgrund des hohen Bedarfs an zusätzlichen Plätzen hatte die Stadt darum gebeten, die ursprüngliche Planung von zwei auf drei Gruppen zu erweitern. Mittlerweile ist das Bauprojekt schon weit gediehen. Die Trägergesellschaft der Kita hat mit dem Bauträger einen langfristigen Mietvertrag über die Räumlichkeiten im Erdgeschoss abgeschlossen. Mitte Januar sollen die Arbeiten für den Innenausbau beginnen, die der Kita-Träger selbst ausführt.
Die Kita hat einen separaten, großzügig gestalteten und abgetrennten Eingangsbereich. Gerade in Zeiten von Hygienekonzepten und Abstandsregeln ein interessantes Detail. Gleiches gilt für die Grundwasser-Wärmekopplungsanlage des Gebäudes. Die sorgt für eine konstante Raumtemperatur und fortwährende Belüftung durch entsprechende Lüftungsschlitze in jedem Raum. Innerhalb einer Stunde wird die komplette Raumluft in der Kita-Einrichtung ausgetauscht. In Zeiten von Corona ein weiterer Pluspunkt.
Geht man vom Eingang aus weiter, gelangt man zur zentral gelegenen großen Piazza (Mehrzweckraum) mit angeschlossenem Küchenbereich. Der linke Flügel der Kita ist für den U3-Bereich vorgesehen, die Zone rechts der Piazza für die Ü3-Betreuung. Offengelassene Durchblicke zu den verbundenen Räumen bieten interessante Perspektiven, die zum Durchklettern einladen. Durch die offene Konzeption mit Glaselementen kommt zudem viel Tageslicht in die Einrichtung. Die große Fensterfront ist nach Südwesten ausgerichtet, Bäume sind gepflanzt, die in einigen Jahren als Schattenspender dienen. Und im Außenbereich ist bereits Spielgerät installiert, das darauf wartet, benutzt zu werden. Am 3. Mai soll die Einrichtung öffnen und zwar für beide Betreuungsbereiche U3 wie Ü3. Hannah Bangert geht davon aus, dass sich die Einrichtung sukzessive füllen wird. Auf dem zentralen Kita-Portal im Internet ist die Kita moomo schon gelistet, die ersten Anmeldungen sind bereits eingegangen. Moomo sucht noch engagierte Mitarbeiter. Die Kita ist für zwölf Erzieherstellen konzipiert. Bewerben können sich Interessierte über moomo.org. Im Internet sind die Jobangebote bei indeed gelistet.