HOCHHEIM - Ein Hochheimer sprach eine Internetpatin des Café InterNETT an und erzählte von einem Betrug, dem er aufgesessen sei und bei dem er 450 Euro verloren habe.
Beim Besuch einer Webseite mit pornografischen Inhalten habe er plötzlich ein Feld auftauchen sehen, bei dem er las, er sei gehackt worden. Wenn er nicht in den nächsten 5 Minuten eine bestimmte 0800er Nummer anrufen würde, würde sein PC gesperrt. Beim Anruf der Nummer, die er in der Angst, sein PC würde gesperrt, sofort anrief, wurde ihm gesagt, man könne „das mit den Hackern wieder in Ordnung bringen“, aber das sei nicht kostenlos. Sein PC sei hochgradig gefährdet und er brauche Schutz, damit das nicht wieder passieren könne. Es gäbe einen Schutz für fünf Jahre und einen für zehn Jahre. Die Kontonummer und BIC wurde dann am Telefon diktiert (ein Empfänger in Großbritannien). Der Hochheimer überwies, weil er froh war, kundige Hilfe zu erhalten.
Beim nächsten Besuch der Webseite (er fühlte sich sicher, weil ihm ja versprochen wurde, dass alles in Ordnung gebracht würde), tauchte das gleiche Feld wieder auf. Diesmal wurde eine andere Telefonnummer angegeben, die er auch anrief und von dem ersten Telefonat erzählte. Tja, das waren wohl Betrüger gewesen, wurde ihm gesagt. Jetzt wäre er direkt mit Google verbunden und alles ginge in Ordnung. Man würde sich mit seiner Bank in Verbindung setzen und das Geld zurückbuchen. Es wären nur 350 Euro zu begleichen, das könne er sofort überweisen. Der Hochheimer war jetzt vorsichtiger und sagte, er könne jetzt nicht weg. Dann würde es noch teurer, wurde er bedrängt. Als er sagte, er würde jetzt nicht zur Bank gehen, wurde das Gespräch beendet.
Die InterNETTpatin riet, den Vorfall auf jeden Fall vertrauensvoll bei der Polizei zu melden und bei der Bank zu klären, ob sich die Überweisung zurückbuchen lasse.
Wie soll man sich bei Betrugsversuchen verhalten
Damit nicht mehr arglose PC-Benutzer auf diesen Trick hereinfallen (ähnliche Betrugs-versuche gibt es auch per Mail und SMS), hier die Tipps der InterNETTpaten:
– Der Kundenservice der Firma Google oder Microsoft kontaktiert seine Kunden niemals ungefragt!
Also: Wenn Sie einen Anruf erhalten, legen Sie am besten gleich auf!
– Klicken Sie niemals angegebene Links in solchen Mails an, rufen Sie nicht bei unbekannten Telefonnummern auf Aufforderung an, wenn Sie auf einer Webseite dazu aufgefordert werden!
– Lassen Sie sich nicht durch Diskussionen mit Betrügern aufs Glatteis führen. Geben Sie niemals vertrauliche Daten von sich heraus!
– Folgen Sie nicht den Anweisungen der Betrüger, lassen Sie sich auch keine Software installieren und installieren Sie auch keine Software auf Aufforderung. Überweisen Sie nichts an Firmen, die sie nicht beauftragt haben.
– Falls Sie unvorsichtig waren und Software heruntergeladen haben, sollten Sie unbedingt Ihren PC vom Internet trennen und Ihr System bereinigen, am besten über eine externe Notfall-CD Ihres Virenscanners. Sichern Sie ihre persönlichen Daten wie Bilder und Dokumente auf einem externen Medium. Eine komplette Neuinstallation des Betriebssystems kann auch empfehlenswert sein, da ein einmal kompromittiertes System grundsätzlich als nicht mehr vertrauenswürdig anzusehen ist.
– Ändern Sie alle Ihre Passwörter und Zugangscodes, insbesondere die für Ihre Onlinedienste wie Online-Banking, E-Mail, Cloudspeicher oder Onlineeinkäufe!
– Falls Sie unsicher sind, ob die unerwünschte Software restlos entfernt wurde oder Sie nicht sicher sind was zu tun ist, nehmen Sie Kontakt zu entsprechenden Spezialisten auf.
– Wenn Ihnen durch die Betrüger wie im geschilderten Fall ein Schaden entstanden ist, wenden Sie sich vertrauensvoll an die Polizei.
Zu Sicherheitsthemen beraten gerne die Internetpaten der IG Cafe InterNETT.
E-Mailadressen: cafe-InterNETT-hochheim@outlook.de oder die Organisatorin der IG InterNETT: ulrike. krommenacker@outlook. de