Zehn Äppler warben um die Gunst

Der zentrale Probenausschank beim 2. Äppelwoi-Tasting in Massenheim. Foto: Hilmar Koch
MASSENHEIM - Der Streuobstwiesenverein Massenheimer Stöffsche lud am vergangenen Samstag in der Gaststätte Zur Krone in Massenheim zum 2. Massenheimer Äppelwoitasting ein.
Zehn Apfelweine suchten viele durstige Gäste! Mit dabei waren acht handgekelterte hessische Stöffsche, zum ersten Mal ein sortenreiner Apfelwein, gekeltert nur aus Granny Smith-Äpfeln sowie der „Blindgänger“, ein handelsüblicher Apfelwein aus dem Supermarkt. Um 19.00 Uhr ging es los, höchste Zeit auch, da die ersten Gäste bereits seit einer halben Stunde auf das Event warteten. Durch den 1. Vorsitzenden des Vereins, Michael Schröder, wurden die 66 anwesenden Gäste und der Hausherr, Mario Tadic, begrüßt. Eine kurze Einweisung erfolgte durch Martin Kreis, da später unter allen Gästen ein Preis des Massenheimer Stöffschen verlost werden sollte. Auch der Gebrauch der ausgelegten Bewertungsbögen wurde erläutert und dann wurde losgelegt.
Durch die Vereinsmitglieder des Massenheimer Stöffsche wurde die erste Apfelweinprobe in die „Gerippten“, den original Apfelweingläsern, ausgeschenkt. Kritisch beäugt und stilsicher geschlürft war die erste Probe bald geleert und der Bewertungsbogen ausgefüllt. Die nächsten Proben folgten Schlag auf Schlag. Die Diskussionen der Gäste an den Tischen über Farbe, Geruch, Säure und Geschmack wurden von Probe zu Probe intensiver und fachkundiger.
Es wurden bereits von Anfang an Schmalzbrote und Spundekäse auf jedem der sieben Tische zur Verfügung gestellt. Nach der fünften Probe erfolgte eine Unterbrechung des Tastings, da das kalt-warme Hessische Buffet auf die Genießer wartete. Das Team um Mario wartete mit Hausmacher Wurst und rustikalem Brot, Schälrippchen, Tafelspitz und Schnitzel auf. Als Beilage gab es Kartoffeln und Sauerkraut. Nachdem die Freuden des Buffets genossen worden waren, wurde das Tasting mit den fünf Proben beendet.

Die Siegerbembel für die Stöffscher, die beim Publikum am besten ankamen. Foto: Dr. Estelle Neb
Die Bewertungsbögen wurden eingesammelt und ausgewertet. Um die Wartezeit der Gäste etwas angenehmer zu gestalten, wurden die übrig gebliebenen Proben ausgeschenkt. Jeder konnte nochmal ausgiebig seine Favoriten genießen.
Durch die stellvertretende Vorsitzende des Vereins Dr. Estelle Neb wurde das Ergebnis verkündet. Zur allgemeinen Überraschung konnten alle Apfelweine Gefallen finden, es gab keine Probe, die unterdurchschnittlich schlecht war. Die drei als beste bewerteten Proben erhielten folgende Punktzahlen: der drittplatzierte 632 Punkte, der zweitbeste 669 Punkte und der Siegerapfelwein 763 Punkte. Der Punkteunterschied zwischen den Apfelweinen zu Rang 4 und 5 war minimal. Das zeigte, dass die Qualität der getesteten Proben hervorragend war und allen Gästen schmeckte.
Den größten Bembel für einen Apfelwein aus Oberjosbach
Der dritte Platz ging an den Hausherrn Mario Tadic, der zweite Platz an Herrn Fischer aus Marxheim und der Siegerbembel des 2. Massenheimer Äppelwoi Tastings ging nach Oberjosbach, zu Kelterer Pit Jungels.
Anschließend wurde noch aus allen abgegebenen Bewertungsbögen ein Gewinner gezogen. Axel Lang aus Massenheim gewann eine Baumpatenschaft aus dem Sortengarten des Massenheimer Stöffsche. Er wird jetzt Pate einer seltenen oder alten Apfelsorte, erhält am Kelterfest des Vereins im Herbst Apfelsaft und Apfelmost. Der Baum wird von den Vereinsmitgliedern gepflegt.
Spontan entschloss sich der Massenheimer Ortsvorsteher Ingo Riede für den Massenheimer Ortsbeirat ebenfalls eine Baumpatenschaft zu übernehmen.
Der Massenheimer Sortengarten ist öffentlich, jederzeit zugänglich und befindet sich am Feldweg Richtung Delkenheim zwischen dem Haus Untergasse 15 und dem Brunnen Pfortenborn.
Dem Feldweg 300 Meter folgen, auf der linken Seite ist die 2018 neu gepflanzte Streuobstwiese „Sortengarten Massenheim“. Sie soll Teil der hessischen Apfelweinroute werden.
veranstaltungshinweis
An Muttertag, dem 12. Mai, um 11.00 Uhr, soll der Sortengarten Massenheim eingeweiht werden.