In ihrem Schul-Team trägt Larissa die Nummer 41.
(Foto: Katy Cole)
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HOCHHEIM - (hn). Larissa Cole spielte von klein auf bei der TG Hochheim Basketball. Die Leidenschaft für den orangefarbenen Ball hat sie von ihren Eltern mit in die Wiege gelegt bekommen. Mutter Katy stammt aus Ungarn, Vater Peter aus der USA – beide begeisterte und sehr erfolgreiche Spieler. Peter Cole stand mehrere Jahre auch in Deutschland für Bamberg, Landshut oder München auf dem Parkett. Larissa siedelte im Sommer 2019 mit ihren Eltern in die USA nach Virginia um, vorher trug sie mit ihrer Leistung nicht unerheblich zur Landesliga-Qualifikation der WU16 bei. Nach dem ersten Jahr in den USA will Henrik Neunhoeffer wissen, wie es Larissa geht, wie sie sich im Basketball zurechtgefunden hat und wie sie das von Corona geprägte Jahr erlebt hat.
Ich habe gehört, dass Du aktuell verletzt bist. Was ist passiert und vor allem: Wie geht es Dir?
Ich bin im Training sehr unglücklich nach einem Sprung gelandet und habe mir das Knie so verletzt, dass ich operiert werden musste. Mir geht es jeden Tag etwas besser und die Physiotherapie hilft mir sehr. Aber manchmal bin ich auch zu ungeduldig – gerade weil dieses Jahr insgesamt schwer und anstrengend war. Aber ich glaube, dass es nun wieder besser wird.
Ich wünsche Dir auf jeden Fall eine schnelle Genesung und alles Gute. Nach der erfolgreichen Landesliga-Qualifikation, die Du noch bei uns gespielt hast, bist Du im Sommer mit Deiner Familie nach Virginia in die USA übergesiedelt. Wie hast Du Dich eingelebt?
Ich vermisse Deutschland immer noch. Ich habe mich aber ganz gut hier eingelebt, kann viel mehr Basketball spielen und habe auch schon viele neue Freunde gefunden. Das ist sehr schön.
Neue Schule, neues Basketball-Team, das war bestimmt nicht einfach für Dich.
In meiner ersten Basketball-Saison hier habe ich kaum etwas verstanden – sowohl sprachlich als auch beim Basketballtraining. Es hat eine Weile gedauert, bis mein Englisch so gut war, dass ich alles verstanden habe. Aber das geht jetzt gut. Ich habe mich in dem Jahr im Basketball so gut weiterentwickelt, dass ich meine Einsatzzeiten in den Spielen verdoppeln konnte.
Wie war Deine erste Saison? Gab es Highlights oder auch Rückschläge?
Meine erste Saison war insgesamt echt ok. Ich konnte leider nicht so viel spielen, wie ich gerne gewollt hätte. Aber das lag auch daran, dass die anderen Mädchen deutlich älter sind und schon länger zusammenspielen. Anfangs habe ich mich dadurch verunsichern lassen, aber ich habe hart trainiert und jetzt sehe ich meinen Erfolg. So konnte ich einen Wurf von einem deutlich größeren Mädchen der gegnerischen Mannschaft blocken und habe es mit dieser Aktion sogar in die Sportnachrichten im Fernsehen geschafft („Monsterblock“). Darüber habe ich mich sehr gefreut. Vor allem der Start hier in der USA war nicht so leicht – da hatte ich schon den einen oder anderen Hänger.
Und dann kam Covid-19. In Deutschland sorgte das Virus dafür, dass im März 2020 die Saison vorzeitig abgebrochen wurde und kein Training mehr möglich war. Wie war das bei Dir?
Im März hatten wir hier noch nicht so viele Fälle, sodass wir die Saison zu Ende spielen konnten. Ich spiele in der Schulmannschaft und das Schuljahr ist in drei Sport-Drittel eingeteilt. Basketball gehört zum Wintersport, sodass wir im letzten Winter noch keine Corona-Auswirkungen hatten.
Im Sommer konnte die TG wieder in kleinen Gruppen Basketball trainieren, ab August gab es wieder Mannschaftstraining und im September ist die Saison regulär gestartet...
Wir hatten im Sommer in der Schule kein Training, da Basketball ja nur im Winter gespielt wird. Aber wer mag, kann im Sommer ein Basketball-Sommercamp besuchen und ausreichend spielen. Unsere neue Schulsaison hat wegen Covid-19 noch nicht angefangen und wird vermutlich auch erst mal nicht starten.
Nach den Herbstferien kam der erneute Lockdown. Die Hallen sind erst mal zu, kein Basketball, die Saison wurde unterbrochen...
Seit Beginn dieses Schuljahres im Sommer haben wir Online-Unterricht. Zweimal die Woche haben wir Basketballtraining, aber in kleinen Übungsgruppen und vor jedem Training müssen wir Fieber messen lassen.
Die TG versucht mit Online-Training, Austausch über soziale Medien und Hawks-Challenges, die Spieler zu motivieren und am Ball zu bleiben. Wie ist es bei Euch?
Online-Training hatten wir noch nicht, wir können ja in der Halle trainieren. Aber die Idee finde ich super.
Finden denn bei Euch noch Spiele oder Turniere statt?
Neben der Schule spiele ich auch in der AAU. Hier konnte ich an den letzten Wochenenden noch an mehreren Turnieren teilnehmen. (Anmerkung: In der AAU können die SpielerInnen auch außerhalb der eigentlichen Basketballsaison trainieren und Turniere spielen. Zusätzlich läuft das Recruiting der Colleges verstärkt über die AAU-Turniere).
Wie ist Dein Kontakt nach Hochheim?
Ich habe noch mit drei, vier Freunden guten Kontakt und bin dadurch immer auf dem Laufenden, was meine alte WU16 bzw. WU18-Mannschaft so macht und wie die Spiele laufen. Meine Mutter und ich planen, im nächsten Sommer nach Deutschland zu fliegen und alle mal wieder zu besuchen – wenn Covid-19 das zulässt. Sonst müssen wir den Besuch noch etwas verschieben. Aber darauf freue ich mich schon sehr.