HOCHHEIM - Als Aufsteiger gegen den Meisterschaftsmitfavoriten mit nur 3:5 zu verlieren, kann sich sehen lassen.
Die Stoiker von der „Remisfraktion“ hielten sich mit Meldungen aus ihrer Gefühlswelt anfangs zurück. Die Ausnahme, dass sämtliche Unentschieden „in Ordnung gingen“, wurde etwas später bestätigt. Zum Niederlagen-Trio lässt sich sagen: Vielleicht hätte man hie und da einen Tick frecher spielen müssen, um erfolgreich zu sein. Aber nein, spieltechnisch so freundlich wie ein Schneider bei der Anprobe, wurden der jeweiligen Gegnerschaft keine Probleme bereitet, sodass am Ende drei Verlustpartien zu Buche standen.
Im Fokus der Betrachtung stand jedoch das Aufeinandertreffen zweier ehemaliger Mannschaftskollegen, K. Stehle gegen J. Beerbower (zurzeit in Flörsheimer Diensten tätig).
„Wie bekämpft man auf wirkungsvollste Weise Schwermut und Langeweile? Durch eine unorthodoxe Spielweise.“ Die Partie dieser beiden war eine seltene Nebenvariante der sizilianischen Verteidigung (1. e4 c5 2. f4 usw). Eine brauchbare Alternative.
Der vorletzte Fehler bringt den Einzelerfolg
In diesem speziellen Fall spielte ein Angreifer der agilsten Sorte (Konrad) gegen einen veritablen Defensivkünstler (Jannes). Trotz vielfältiger Fallstricke, welche umgangen werden mussten, blieben beide Spieler am Anfang stets auf Augenhöhe.
Aber mit zunehmender Spieldauer wurde die Stellung von Jannes immer fragiler und es kam, was kommen musste ... hierzu ein Bonmot vom ehemaligen Großmeister S. Tartakower, der für seine Aphorismen bekannt war.
„Der vorletzte Fehler gewinnt die Partie!“ Den machte dann in diesem Fall Konrad, der den einzigen Sieg für die Weinstädter erringen konnte.
Vorschau
Zum Saisonfinale am kommenden Sonntag, 23. April, empfangen die Schachfreunde Hochheim die Mannschaft aus Frankfurt-West 2.
Gespielt wird diesmal im Haus der Vereine in der Wiesbadener Straße 1.
Mit 8:8 Punkten im Mittelfeld stehend und aller Abstiegssorgen entledigt, wäre es wünschenswert, noch ein bisschen „Ergebniskosmetik“ betreiben zu können.