Bad Königer helfen sich in der Krise gegenseitig

Bürgerbus beim Liefereinsatz: Isabelle Bouschung ist eine der Helferinnen beim Einkaufsservice Bad König. Foto: Michael Voigt
© Michael Voigt

In der Kurstadt läuft der Einkaufsservice für Ältere bereits gut. Gewerbevereins und Verwaltungschef legen Bürgern die lokalen Geschäfte ans Herz.

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BAD KÖNIG. Mit einem von Bürgermeister Axel Muhn mitgetragenen Aufruf hat sich der Bad Königer Gewerbeverein um seinen neuen Vorsitzenden Christoph Knerr an die Einwohner gewandt: „Helfen Sie einander in der Not. Kaufe hier, denn hier leben wir“, ist der Appell überschrieben, der in der Corona-Krise zur Unterstützung der Bad Königer Geschäfte auffordert.

„Kaufen Sie bewusst im Laden um die Ecke. Alle Lebensmittelgeschäfte, Bäckereien, Metzgereien, Obst- und Gemüsegeschäfte und Gärtnereien haben weiterhin für Sie geöffnet“, heißt es. Die Gastronomiebetriebe seien zwar geschlossen, bieten jedoch oft einen Hol- und Bringdienst; und auch mit dem Kauf von Gutscheinen (erhältlich auf www.gewerbeverein-bad-koenig.de) lasse sich das Lieblingsgeschäft unterstützen.

Die Bürger könnten dazu beitragen, dass es die Geschäfte auch nach der Krise noch gebe. Denn: „Eine lebendige Stadt ohne Gewerbe, ohne Hotels, ohne Gastronomie, ohne Dienstleistung, ohne persönliche Beratung ist nicht möglich.“ Zudem ergeht die Bitte an Eigentümer von Gewerberäumen, Mietreduzierungen zu erwägen: „Denn ein leerer Laden oder eine leer stehende Gaststätte schafft keine Einnahmen. (...) Es wird auch eine Zeit danach geben.“

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Bis dies erreicht ist, können sich hilfsbedürftige Menschen in Bad König und seinen Stadtteilen zudem auf die Unterstützung engagierter Bürger verlassen: Seit einer Woche übernehmen die Helfer des Einkaufsservices, den Generationenhilfe und Bürgerbusverein organisieren, Besorgungen für ältere und mobilitätseingeschränkte Personen. Da der Bürgerbus den Personentransport vorerst eingestellt hat, haben sich Fahrer bereit erklärt, bestellte Einkäufe im Stadtgebiet auszuliefern, berichtet Michael Voigt für das Team.

Wer den Service nutzen möchte, kann den Bedarf bei der Generationenhilfe anmelden und die Bestellung telefonisch aufgeben. Die Listen gehen an den Einzelhandel in der Stadt, der die Waren zusammenstellt und für die Abholung bereitlegt; dankenswerter Weise beteiligten sich mehrere Geschäfte an der Aktion, so die Organisatoren.

Die ehrenamtlichen Helfer holen die Bestellungen ab und liefern sie aus. Der Kunde wird vorab telefonisch über den Rechnungsbetrag informiert, ehe die Einkaufstasche an der Haustür abgestellt und das Geld in einem Umschlag mitgenommen wird. „Damit werden die zurzeit geltenden Sicherheitsvorschriften eingehalten, im Bus sind außerdem Mundschutzmasken und Einmalhandschuhe vorhanden“, erläutert Voigt das Prozedere. Er selbst ist beim Bürgerbusverein für den Fahrereinsatz zuständig, Erika Volk von der Generationenhilfe nimmt die Bestellungen auf und kümmert sich auch um weitere Hilfeanfragen. Jugendpfleger Lutz Schröder organisiert die Abläufe und aktualisiert die Liste der vielen Helfer.