Bundestag stimmt Nato-Beitritt Finnlands und Schwedens zu

Anne Sipiläinen (l), Botschafterin Finnlands in Deutschland, und Jenny Lennung Malmqvist, Gesandte an der Botschaft von Schweden in Deutschland, verfolgen bei der Plenarsitzung im Deutschen Bundestag die Debatte über den Nato-Beitritt von Schweden und Finnland. Hauptthemen der 48. Sitzung der 20. Legislaturperiode sind die Abstimmung über den Nato-Beitritt von Schweden und Finnland, die Bundeswehr-Einsätze im Kosovo und in Bosnien-Herzegowina sowie der Einsetzung einer Enquete-Kommission zum Afghanistan-Einsatz.  Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa
© Bernd von Jutrczenka/dpa

Deutschland gibt als eines der ersten Länder grünes Licht für den Beitritt von zwei nördlichen Partnern zur Nato. Von der Linken kommt Ablehnung.

Anzeige

BERLIN. Der Bundestag hat einem Beitritt von Finnland und Schweden zur Nato zugestimmt. Eine Mehrheit der Abgeordneten votierte am Freitag in Berlin für ein Gesetz, das die Voraussetzung zur Annahme entsprechender Protokolle durch Deutschland ist. Dafür stimmten die Fraktionen der Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP sowie aus der Opposition die Union und mehrheitlich die AfD. Ablehnung gab es aus der Linken. Die eigentliche Ratifizierungsurkunde stellt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier aus.

Der Schritt Schwedens und Finnlands ist eine unmittelbare Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Am Dienstag hatten die Botschafter der 30 Bündnisstaaten im Hauptquartier in Brüssel in Anwesenheit der Außenminister der beiden nordischen Länder bereits die sogenannten Beitrittsprotokolle unterzeichnet. Bisher haben Kanada, Estland, Norwegen, Dänemark und Island einen Beitritt ratifiziert.

Beitritt bedeute für die Nato Zugewinn an Stärke und Zusammenhalt

Die Bundesregierung warb am Freitag zum Auftakt der Debatte um Zustimmung. "Die geplanten Beitritte Finnlands und Schwedens zum Nordatlantischen Verteidigungsbündnis sind von herausragender Bedeutung für uns und unsere Partner angesichts der Erschütterungen, die wir aufgrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine in Europa und in der ganzen Welt erfahren", sagte Tobias Lindner (Grüne), Staatsminister im Auswärtigen Amt, der für die Regierung sprach.

Anzeige

Zu unserem Nachrichtblock zur Lage im Ukraine-Krieg geht es hier.

In einer dramatisch veränderten Sicherheitslage in Europa bedeute dieser Beitritt nicht nur für die nordischen Partner zusätzliche Sicherheit, sondern auch für die Nato insgesamt einen Zugewinn an Stärke und Zusammenhalt, sagte Lindner. Mit beiden Staaten gebe es zudem eine lange Partnerschaft. Lindner: "Wir stärken heute die demokratischen Werte der Nato."

Zu unserem Dossier zur Lage im Ukraine-Krieg>7b> geht es hier.

Von dpa