Kurz vor dem Start der Olympischen Spiele gibt es den ersten Corona-Infektionsfall im Athletendorf. Den Sicherheits- und Hygieneregeln wird auch eine skurrile Tradition geopfert.
TOKIA. Eine Woche vor der Eröffnung der Olympischen Spiele im japanischen Tokio gibt es den ersten Corona-Fall im Athletendorf. Das bestätigte das Organisationskomitee am Samstag. Angaben zur Person wie der Nationalität wollte Toshiro Muto, der Geschäftsführer des Olympischen Kommites, nicht machen. Auch könne er nicht sagen, ob die Person gegen Corona geimpft sei.
Fünf positiv getestet bei der Einreise
Es würden alle erforderlichen Maßnahmen zum Schutz vor einer Ausbreitung getroffen, damit sich jeder im Athletendorf sicher fühlen könne, hieß es. Daneben gibt es bislang fünf Athleten, die bei der Einreise nach Japan positiv auf das Coronavirus getestet worden sind. Die Athleten und ihre Begleitpersonen sind im Athletendorf von der Bevölkerung isoliert und müssen strenge Verhaltens- und Hygieneregeln befolgen. Die Organisatoren und das Internationale Olympische Komitee (IOC) haben immer wieder versichert, es würden für alle "sichere" Spiele.
Dieses Mal Gratiskondome erst bei der Abreise
Das olympische Dorf an der Harumi-Uferpromenade von Tokio begrüßt die Sportler mit nachhaltigen Schlafgelegenheiten und schöner Aussicht auf die Regenbogenbrücke - aber eben auch als streng gesicherte Corona-Isolierzone. Das Partyleben vergangener Spiele, der internationale Austausch unter den Olympioniken, das Urlaubsgefühl für die Athleten, die ihre Wettbewerbe schon beendet haben - all das fällt bei den Pandemie-Spielen in Japan diesmal weitgehend aus.
Die Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen in Tokio sorgen sogar dafür, dass mit einer Art Tradition gebrochen wird, die seit Spielen in Seoul 1988 üblich ist. Normalerweise erhalten die Olympioniken kostenlos Kondome beim Check-in im Olympischen Dorf. Dieses Mal nicht. Stattdessen werden sie die 160.000 eingeplanten Verhütungsmittel erst bei der Abreise bekommen. Ob sich damit verhindern lässt, dass die Sportler während ihres Aufenthaltes das tun, wofür die Präservative üblicherweise zum Einsatz kommen?
Von dpa