Auch zu Ferienbeginn: Hochwasser bremst Bahn aus

Ein Regionalzug steht im Bahnhof von Kordel (Rheinland-Pfalz) im Wasser. Der Strom fiel aus und die Bahn blieb liegen. Foto: dpa
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Die Folgen des Extremwetters werden Bahnreisende noch Tage beschäftigen – und haben damit auch Auswirkungen auf den Start der Schulferien in mehreren Bundesländern.

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KOBLENZ. Wegen der dramatischen Hochwasserlage in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen müssen sich Bahnreisende noch tagelang auf Einschränkungen gefasst machen. „Reisende müssen sich auch in den nächsten Tagen auf Verspätungen und Zugausfälle in NRW und Rheinland-Pfalz einstellen und werden gebeten zu prüfen, ob Fahrten verschoben werden können“, teilte die Deutsche Bahn am Freitagmorgen (16. Juli) mit. Das betrifft auch den Ferienreiseverkehr: In Rheinland-Pfalz, Hessen und im Saarland beginnen die Sommer-Schulferien am Freitag, in Nordrhein-Westfalen laufen sie schon seit zwei Wochen.

Wie die Bahn mitteilte, seien zahlreiche Strecken komplett gesperrt oder nur eingeschränkt befahrbar. „Die Wassermassen haben Gleise, Weichen Signaltechnik, Bahnhöfe und Stellwerke in vielen Landesteilen von NRW und Rheinland-Pfalz stark beschädigt. In NRW sind Gleise auf einer Länge von rund 600 Kilometern betroffen.“ Eine genaue Prognose über die Dauer der notwendigen Reparaturen und die Höhe der Schäden sei erst möglich, wenn das Wasser abgeflossen ist.

Zugausfälle rund um Köln

Besonders betroffen ist der Nahverkehr; zahlreiche S-Bahn- und Regionallinien werden weiterhin nicht oder nur eingeschränkt bedient. Ersatzverkehre mit Bussen seien eingerichtet, soweit die Straßen nicht ebenfalls gesperrt sind.

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Im Fern ist die Strecke zwischen Koblenz und Köln über Bonn noch nicht wieder befahrbar. Auf diesem Abschnitt müssen Züge vorerst auf die rechte Rheinseite ausweichen. „Hier kommt es zu Verspätungen mit Haltausfällen.“ In NRW gibt es Einschränkungen zwischen Köln, Düsseldorf, Essen und Dortmund, auf dem Gleis von Köln über Wuppertal und Hagen nach Dortmund geht nichts mehr. Auch zwischen Köln und Brüssel fallen Züge aus.

Betrieb in Rheinland-Pfalz teilweise eingestellt

Tickets für den Fernverkehr bis zum 16. Juli bleiben laut Bahn gültig und können entweder kostenfrei storniert oder bis eine Woche nach Störungsende flexibel genutzt werden. Für Informationen zur aktuellen Lage im Zugverkehr hat die Deutsche Bahn zudem eine kostenlose Sonder-Hotline eingerichtet (08000 - 99 66 33).

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Im Norden von Rheinland-Pfalz wurde der Betrieb auf folgenden Regionalbahnstrecken eingestellt: RB 12/RB 22 zwischen Kall und Trier, Ersatzverkehr eingerichtet; RB 30/RB 39 zwischen Ahrbrück, Remagen, Dernau und Bonn; RB 23/RB 38 zwischen Kaiseresch und Mayen. Die Regionalbahnen zwischen Trier und dem besonders betroffenen Ort Ehrang sind hingegen wieder im Einsatz. Es komme allerdings immer noch zu Verspätungen.

Von Ulrich Gerecke