Gartenpflege leicht gemacht: Mit diesen Tipps blüht und grünt es auch bei Ihnen im Garten.
Weinheim. Wenn die Tage wärmer werden und die Natur erwacht, stehen Hobbygärtner schon ungeduldig in den Startlöchern. Doch nicht jeder hat ein Talent für Gartenarbeit. Mit ein paar Tricks können aber auch Unerfahrene erfolgreich ihren Garten begrünen. Hier sind unsere Tipps, um endlich den grünen Daumen zu bekommen.
Den Standort beachten
Nicht jede Pflanze gedeiht an jedem Standort gleich gut – manche benötigen Sonne, andere wachsen im Schatten. Es gibt Stauden für feuchte oder lehmige Böden, und solche, die trockenheitsverträglich sind. Und während sich Rhododendren und Azaleen in sauren Böden wohlfühlen, bevorzugen Flieder und Lavendel neutralen oder kalkhaltigen Boden. Damit die Pflanzen im Beet gut wachsen, ist es daher wichtig, sich darüber zu informieren, welche Ansprüche sie an den Standort haben. Standortgerechte Pflanzungen verbrauchen weniger Ressourcen, also Wasser und Dünger und man hat weniger Arbeit.
Die richtigen Pflanzen kombinieren
Ein typisches Beispiel dafür, was gar nicht zusammen passt, sind Lavendel und Rosen. Werden sie nebeneinander ins Beet gepflanzt, leidet einer von beiden, denn der Lavendel kommt aus mediterranen Felssteppen und wächst auf ganz mageren Standorten. In einem lockeren vollsonnigen Kiesgarten wird er bis zu 30 Jahre alt. Die Rose braucht hingegen tiefgründige, lehmige, gut nährstoffversorgte Böden. „Der Lavendel wächst zwar rasch in nährstoffreichen Böden, aber nach fünf Jahren ist er spätestens austauschbedürftig“, sagt Cassian Schmidt, Leiter des Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof in Weinheim.
Sehr entscheidend ist auch das Licht. Für viele prächtige Beetstauden sollte das Beet mindestens sechs Stunden besonnt sein. „Und zwar nicht morgens und abends, sondern ab dem späten Vormittag bis zum späten Nachmittag, wenn die Sonne hochsteht“, erläutert Schmidt. Bei Schattenstauden sei es genau umgekehrt. „In der Mittagszeit sollte das Beet beschattet sein, sonst gibt es Verbrennungen.“ Man sollte deshalb unbedingt beobachten, wie der Sonnen- und der Schattenverlauf im Garten ist.
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Die richtigen Pflanzen für den Boden auswählen
Auch die Bodenstruktur ist wichtig: Hat man eher undurchlässigen Lehmboden oder krümeligen Sand? Um das herauszufinden, kann man die sogenannte Rollprobe machen. Wenn man den Boden im erdfeuchten Zustand rollt und er sich zu Würmchen formen lässt, ist er lehmig und vielleicht sogar tonig. Fällt er auseinander, ist er eindeutig sandig und sehr gut durchlässig.
Ein weiterer Faktor ist der pH-Wert, den man mit einem Schnelltest aus dem Handel bestimmen kann. Je kleiner dieser ist, desto saurer, je größer, desto basischer der Boden. Böden mit einem pH-Wert von 7 werden als neutral bezeichnet. Man kann aber auch ein wenig verdünnte Salzsäure auf eine Bodenprobe geben. Wenn es dann sprudelt, ist auf jeden Fall Kalk vorhanden, sagt Schmidt.
Oftmals wird dazu geraten, den pH-Wert des Bodens entsprechend anzupassen: Da ein zu saurer Boden zum Beispiel das Wachstum von Moos im Rasen begünstigt, wird in diesem Fall empfohlen, Düngekalk auszubringen. Umgekehrt lässt sich der Säuregehalt eines Bodens auch steigern – zum Beispiel mit Torf oder Rindenmulch. Das ist laut dem Gartenexperten aber nur eine kurzfristige Lösung, wenn das Gießwasser kalkhaltig ist. Zwar puffere der saure Torf zunächst den pH-Wert, doch würde dieser nach einer Zeit wieder steigen. Für ein dauerhaft gesundes Wachstum ist es günstiger, eine Pflanzenauswahl zu treffen, die zum Boden passt.
Ohne Pflege geht es nicht
Mit standortgerechten Pflanzkombinationen lassen sich Beete pflegeleicht begrünen. Wer sich mit Pflanzen und ihren Ansprüchen nicht gut auskennt, sollte sich beim Fachhändler hinsichtlich der passenden Auswahl beraten lassen.
Staudenmischungen für verschiedene Standorte, findet man auch auf staudenmischungen.de. Ganz ohne Pflege geht es aber dennoch nicht. So sollte zumindest in der Anwachsphase im ersten Vegetationsjahr wiederholt durchdringend gewässert werden. Ist der Boden nährstoffarm, muss auch gedüngt werden. Und wer ein Beet neu anlegt, sollte darauf achten, den Boden gut zu lockern, denn Pflanzen benötigen Luft im Boden, da sie auch mit den Wurzeln atmen. In Neubaugebieten ist der Boden wegen der schweren Baumaschinen oft verdichtet und enthält nur wenig luftführende Grobporen. Weil sich die Wurzeln dann mit der Atmung schwertun, kümmern die Pflanzen hier oft vor sich hin.