Große Portionen und spanische Klassiker gibt es im Restaurant des Bessunger Tennisclubs TCB 2000.
Von Sabine Schiner
Lokalredakteurin Darmstadt
Unten auf den Tennisplätzen schnelle Ballwechsel, oben, auf der Terrasse des Clubrestaurants des TCB 2000 in Bessungen, eine Bedienung, die auf zack ist. Foto: Andreas Kelm
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DARMSTADT - Ein lauer Sommerabend, ein leichtes Lüftchen. Unten auf den Tennisplätzen schnelle Ballwechsel, oben, auf der Terrasse des Clubrestaurants des TCB 2000 in Bessungen, eine Bedienung, die auf zack ist: Kaum sitzen die Gäste, stehen auch schon Oliven und Brot auf dem Tisch. Gefühlt einen Ballwechsel später folgen eine Flasche Wasser (fünf Euro für 0,75 Liter), ein Rosé (0,2 Liter, 3,40 Euro) und ein halber Liter Sangria (7,50 Euro). Mit Eiswürfeln, Apfel- und Orangenstückchen. Ein erfrischender Sundowner mit Blick auf Tennisplätze und weiter hinten auf die Kräne der Lincoln-Siedlung.
Zum leisen Plopp-Plopp der Bälle gesellt sich bald ein lautes Zischen. Clubwirt Ramon Puñal serviert den Gästen am Nebentisch Steaks, die noch in der Pfanne vor sich hin brutzeln und eine stattliche Größe haben. Puñal führt seit 1989 das Restaurant hinter der Radrennbahn, das einfach nur Restaurant Tennisclub heißt. Auf der Karte stehen neben spanischen Klassikern auch Pizza, Pasta und Schnitzel. Die Dippegucker entscheiden sich für den gemischten Vorspeisenteller (14,50 Euro). Im Mittelpunkt: der Oktopus. Es gibt ihn gegrillt und mit Krabben und anderem Meeresgetier als Salat. Fans von Frittiertem freuen sich über Krebsfleisch, Scampi, Tintenfischringe und zweierlei Soßen zum Tunken.
Seitenwechsel auf dem Platz. Läuft. Auch die Kondition der Dippegucker ist auf dem Höhepunkt. Serviert wird zum Hauptgang Merluzza a la Plancha, gegrillter Seehecht (14,50 Euro). Pommes und Salat sind zwar eher Nebensache, die drei großen Fischstücke jedoch sind sehr gut angebraten, zerfallen auf der Gabel. Geschmacklich ein Punktgewinn - wie auch die Paella de Polo (14 Euro). Ist es die Konsistenz der Reiskörner? Die Würze? Mit jedem Bissen schmeckt das Pfannengericht besser. Es kommt zum Äußersten: Völlerei. Aufzuessen ist angesichts der Menge jedoch unmöglich. Die Kellnerin packt den Rest zum Mitnehmen ein.
TENNISCLUB
Restaurant Tennisclub, Hinter der Rennbahn 1, 64285 Darmstadt, Telefon 06151-664466.
Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 16 bis 24 Uhr, sonntags und an Feiertagen 11 bis 24 Uhr.
Nicht barrierefrei.
Spanische Klassiker in sehr guter Zubereitung, mächtige Portionen. (red)
Große Portionen sind typisch für ein Lokal, in dem Sportler nach zwei Stunden Ballwechsel satt werden wollen. Und auch die Stammgäste wissen Qualität und Quantität zu schätzen. Der gute Ruf reicht weit über Bessungen hinaus. Drinnen haben etwa 120 Leute Platz, auf der Terrasse unter den Sonnenschirmen 80. Die Inneneinrichtung ist einfach, ohne viel Schnickschnack. Ein Hingucker sind die Porträts von Tennisspielerinnen wie Steffi Graf, Justine Henin, Julia Görges, Laura Siegemund und Andrea Petkovicc im Treppenhaus. Alle haben in Bessungen Turnier gespielt.
Zeit für den Endspurt. Nun, angesichts des Sommerabends wird es eher ein leichtes Auslaufen. Die Creme Catalana (5,90 Euro) ist unter der Zuckerkruste vielleicht etwas flüssiger als eine Creme brûlée. Der Flan (4,50 Euro), ein Karamelpudding auf spanisch, umschmeichelt die Geschmacksnerven auf zurückhaltende Art. Gut für die Lebensgeister. Es muss ja noch der Heimweg geschafft werden. Schmetterbälle und Netzangriffe gibt es dann morgen wieder. Der Satz des Abends geht an das Team von Ramon Puñal.