Das Spiel der Eintracht Frankfurt gegen Bremen war richtungsweisend. Während Abraham vor der Rückkehr steht, muss sich der verletzte Stürmer Kostic gedulden.
FRANKFURT. Ein Blick auf die Tabelle der Bundesliga zeigt, dass sich die Favoriten schon früh in der Saison vorne eingefunden haben. Leipzig vor Bayern und Dortmund und Leverkusen, so könnte am Ende auch der Einlauf sein. Und mit Borussia Mönchengladbach steht der letzte der „Big five“ aktuell auf dem sechsten Platz. Alles wie gehabt also, alles wie erwartet.
Und die Frankfurter Eintracht? Da werden die kommenden Wochen zeigen, wohin der Weg geht, in die Verfolgerrolle der Spitzenteams oder ins graue Mittelmaß. Nach dem guten Start mit acht Punkten aus den ersten vier Spielen und der folgenden Klatsche beim FC Bayern München, kommen jetzt Gegner auf Augenhöhe. Erst am Samstag Werder Bremen, dann Auswärtsspiele bei VfB Stuttgart und Union Berlin. Dazwischen und danach noch Heimspiel-Herausforderungen gegen Leipzig und Borussia Dortmund.
Die Vorbereitung auf das Spiel gegen Bremen hat am Dienstag fast mit dem gesamten Personal begonnen. Es haben lediglich noch die verletzten Stürmer Filip Kostic (Innenbandteilanriss im rechten Knie), der immerhin laufend rund um den Platz unterwegs war, Ragnar Ache (Sehnenverletzung), der sich auf dem Fahrrad austoben konnte, und David Abraham (Schmerzen in der Kniekehle) gefehlt. Kapitän Abraham soll am Mittwoch wieder ins Mannschaftstraining einsteigen und wäre damit auch ein Kandidat fürs Spiel gegen Bremen. Das würde der Mannschaft deutlich weiterhelfen, denn sein geplanter Nachfolger Tuta ist noch lange nicht auf dem Niveau Abrahams angelangt.
Drittes Spiel gegen Werder
Es ist schon das dritte Spiel in diesem Jahr gegen Werder. Zweimal hat die Eintracht schon gewonnen, einmal vor der Corona-Pause mit 2:0 im Pokal-Viertelfinale, einmal nach der Corona-Pause in der Liga mit 3:0 auswärts. Die Bremer, vor ein paar Monaten fast abgestiegen und erst in der Relegation gerettet, haben einen guten Start hingelegt, haben zuletzt viermal nicht verloren und sind wegen der besseren Tordifferenz sogar vor der Eintracht platziert. Das war so auch nicht zu erwarten. Allerdings wird Trainer Florian Kohfeldt am Samstag auf den verletzten Stürmer Niklas Füllkrug verzichten müssen, der sich beim 1:1 gegen Hoffenheim eine Wadenverletzung zugezogen hat. Das könnte es der Eintracht etwas leichter machen.
Freilich nur, wenn die Frankfurter an die Leistung ihres letzten Heimspiels gegen Hoffenheim anknüpfen können. Gegen Werder wird viel Kreativität gefragt sein, denn Kohfeldt ist von seinem eigentlichen Ansatz, das Heil in der Offensive zu suchen, längst abgekommen und lässt seine Bremer vor allem verteidigen. Für die Eintracht bedeutet dies: Lücken suchen, Lücken finden, Lücken ausnutzen. Dementsprechend könnte Neuzugang Amin Younes zum ersten Mal von Beginn an dabei sein. Auch wenn seine Fitness noch nicht über 90 Minuten reichen wird, ist er der richtige Spieler, um mit Einzelaktionen den Bremer Beton etwas aufzuweichen.
Traut Hütter Younes das zu, wird vermutlich Steven Zuber weichen müssen, dem bislang nicht der Nachweis gelungen ist, dem Spiel der Eintracht nachhaltig weiterhelfen zu können. Ein weiterer Anwärter für eine Verschnaufpause wäre auch Stefan Ilsanker. Doch der Österreicher hat beim letzten Spiel in Bremen zwei Treffer erzielt. Das könnte also auch diesmal wieder passen.
Von Peppi Schmitt