Eintracht Frankfurt trifft im Spitzenspiel auf RB Leipzig. Dort wollen Adi Hütter und seine Spieler dem Favoriten „ein Bein stellen“.
FRANKFURT. Seit einem Jahr spielt die Bundesliga wegen der Pandemie ohne Zuschauer. Der Frankfurter Eintracht hat dies sportlich nicht geschadet. In einer virtuellen Corona-Tabelle liegen die Frankfurter hinter Bayern München und Leipzig auf dem dritten Platz. Und auch in der wirklichen Tabelle ist die Eintracht vorne platziert, aktuell Vierter. Dementsprechend ist das Auswärtsspiel beim Zweiten in Leipzig am Sonntag (15.30 Uhr) ein echtes Spitzenspiel.
Adi Hütter schwärmt von Leipziger Spielern
„Wir wünschen uns die Zuschauer zurück, aber wir haben bewiesen, dass wir auch ohne Zuschauer können, darauf können wir stolz sein“, sagt der Frankfurter Trainer Adi Hütter, der persönlich eine gute Bilanz gegen die Leipziger aufweist, aber keine perfekte. In sechs Spielen hat die Eintracht unter Hütter erst einmal gegen die Emporkömmlinge aus Sachsen verloren, aber bislang haben es die Frankfurter noch nicht einmal geschafft, in Leipzig zu gewinnen. „Wir werden alles versuchen, ihnen diesmal ein Bein zu stellen“, sagt Hütter, „wir wissen aber, was auf uns wartet.“
Der Respekt vor Leipzig könnte größer nicht sein. Spricht der Eintracht-Coach über den kommenden Gegner kommt er ins Schwärmen. „Laufstark, technisch gut, eine flexible Grundordnung“, beschreibt er Mannschaft und Spieler, „mit Gulacsi haben sie einen Klassetorwart, mit Upamecano einen der besten Innenverteidiger der Welt, dazu sind auch Kampl und Sabitzer, zwei ehemalige Schützlinge von mir, Schlüsselspieler.“ Dass die Eintracht ihrerseits Mittel hat, gegen die starken „Bullen“ zu bestehen, versteht sich für Hütter aber von selbst. Dem gefürchteten Pressing der Leipziger will er ganz einfach entgegentreten. „Wir müssen die erste Pressinglinie überspielen“, sagt er. Hört sich einfach an, ist es aber sicher nicht. Hütter und sein Trainerteam haben sich unter der Woche einen Plan ausgedacht, wie es klappen könnte, dem Kollegen Julian Nagelsmann ein Schnippchen zu schlagen kann.
Eintracht-Trainer hat bei Personal die „Qual der Wahl“
Das eigene Spielsystem spiele dabei nicht die größte Rolle. „Die Grundordnung gewinnt kein Spiel“, stellt der Frankfurter Trainer sachlich fest, „wichtiger ist, dass die Rückwärtsbewegung stimmt, dass alle mitmachen, dass alle nach hinten arbeiten“. Gerade gegen die flinken Leipziger dürften „keine Löcher“ entstehen. Es komme darauf an, das Mittelfeld zu „verdichten“. Zur Aufstellung wollte Hütter nicht viel verraten. Alternativen hat er genug, für alle Mannschaftsteile. In der Offensive kann er auf zwei Zehner, Amin Younes und den nach einem Hexenschuss genesenen Daichi Kamada, vertrauen oder einen von ihnen auf die Bank setzen und dafür neben André Silva mit Luka Jovic einen zweiten Stürmer aufbieten.
Auch in Abwehr und Mittelfeld habe er die „Qual der Wahl“. Hinten rechts könnte Tuta nach Verletzung zurückkehren, aber zuletzt hatte ihn der ehemalige Leipziger Stefan Ilsanker sehr gut vertreten. Und im defensiven Mittelfeld gibt es mit Makoto Hasebe, Sebastian Rode und Djibril Sow drei Kandidaten für zwei Plätze. Hütter: „Wir werden uns was ausdenken.“ Ganz entspannt bleibt der Eintracht-Trainer auch bei all den Diskussionen um die Zukunft von Sportvorstand Fredi Bobic. „Ich werde mich weiter mit meinen Vorgesetzten Fredi Bobic und Bruno Hübner austauschen“, sagt er, „da geht es um Loyalität und ich bin sehr loyal.“
Eintracht: Trapp – Ilsanker (Tuta), Hinteregger, Ndicka – Durm, Hasebe, Sow, Kostic – Kamada, Younes - Silva.- Bank: Schubert, Tuta (Ilsanker), Chandler, Rode, Hrustic, Zuber, Barkok, Jovic, Ache.
Von Peppi Schmitt