Eintracht wieder auf dem Trainingsplatz

aus Eintracht Frankfurt

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Freut sich, dass das Training auf dem Rasen wieder losgeht: Eintracht-Trainer Adi Hütter. Foto: dpa

Als eines der letzten Teams der Bundesliga hat Eintracht Frankfurt wieder mit Training auf dem Rasen begonnen.

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FRANKFURT. Die Quarantäne für die Spieler und Trainer der Frankfurter Eintracht ist seit Donnerstag beendet. Alle Spieler sind wieder gesund, auch jene beiden, die positiv auf den Coronavirus getestet worden waren. Als eines der letzten Teams der Bundesliga haben die Frankfurter am Freitagvormittag wieder mit ein paar kleinen Übungen auf dem Rasen begonnen. „Wir sehen gerade ein kleines Licht am Ende des Tunnels“, sagte Trainer Adi Hütter, „ich freue mich, meine Jungs wiederzusehen.“

In Kleingruppen bis höchstens drei Spieler wird gearbeitet. Das Wichtigste für die Spieler: Der Ball steht wieder im Mittelpunkt, die Fahrradergometer können erst einmal zur Seite gestellt werden. „Es ist einfach eine Freude, auf dem Platz zu stehen, den frischen Rasen zu riechen und gegen den Ball zu treten“, sagt der Trainer.

Die Eintracht hält sich bei ihrem Trainingsneustart penibel genau an die erlaubten Vorgaben. „Natürlich fehlen die größeren Trainingsgruppen, in denen auch Zweikämpfe stattfinden können“, sagt der Trainer, der die Spieler aus gebührendem Abstand beobachtet, „ich sehe das aber insgesamt positiv“. Gerade die direkte Kommunikation ist ihm wichtig. „Sich in kleinen Gruppen mit den Spielern individuell zu beschäftigen und intensive Gespräche zu führen“, sei ein großer Schritt nach vorne. Gerade damit könne er womöglich „den einen oder anderen noch mehr motivieren.“ Hintergrund aller Bemühungen: Am liebsten möchte die Liga im Mai den Spielbetrieb wieder aufnehmen und die Saison mit sogenannten „Geisterspielen“ zu Ende bringen. Das zumindest ist der hoffnungsvolle Plan. Der Eintracht-Trainer will so weit noch nicht denken. „Wir müssen einfach abwarten, wie es weitergeht“, sagt Hütter, „das entscheiden die Politik und die DFL und wir halten uns daran.“

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Hütter fast komplett isoliert

Auch ganz persönlich atmet der Frankfurter Trainer ein wenig auf nach dem Ende der Quarantäne, die für ihn ja fast eine komplette Isolation war. Hütter lebt alleine in Frankfurt, die Familie ist in Salzburg. „Wir vermissen uns natürlich, das ist für die Familie nicht leicht“, sagt der 50 Jahre alte Fußball-Lehrer, „wir sind mehrmals am Tag im Austausch und freuen uns einfach auf den Moment, wenn wir uns das nächste Mal sehen können.“ Er habe die Zeit genutzt, „um viel nachzudenken, mit der Familie und Freunden zu telefonieren und auch mal ein Buch zu lesen.“ Und selbst gekocht hat er auch. „Wir haben ein super Versorgungssystem im Verein aufgebaut, auch ich habe das genutzt, um mir Essen kommen zu lassen“, erzählt er in einem Interview auf der Eintracht-Homepage, „aber ich habe mir auch mal selbst etwas gekocht.“ Salat und Gemüse standen bevorzugt auf dem Speiseplan, nicht mehr wie früher als der ehemalige österreichische Nationalspieler noch ein großer Fan von Nudeln war. „Wenn man älter wird, versucht man an Körper und Geist zu arbeiten“, schmunzelt der Frankfurter Trainer, „es hat jedenfalls Spaß gemacht, am Herd zu stehen“.

Der Beruf aber, also die Eintracht, hat bei Adi Hütter auch in den letzten beiden Wochen weiter im Mittelpunkt gestanden. „Ich habe sehr viel nachgedacht, denn ich bin ein Mensch, der immer wieder versucht, sich zu reflektieren“, sagt er. Stundenlang hat er sich Sequenzen aus den bisher in dieser Saison ausgetragenen Spielen angeschaut, um Schwächen und Stärken seiner Mannschaft herauszufiltern. Hütter: „Ich habe mich auf den Tag vorbereitet, an dem es wieder losgeht, damit wir auf den Punkt genau bereit sind“. Dazu haben auch regelmäßige Telefongespräche mit seinem Trainerteam, mit Sportvorstand Fredi Bobic und Manager Bruno Hübner gehört.

Von Peppi Schmitt