Die für den 9. Februar geplante Mitgliederversammlung von Mainz 05 ist verschoben. Der Vereinsvorstand wolle nun kurzfristig an der Satzung schrauben.
MAINZ. Die Turbulenzen bei Mainz 05 gehen weiter: Der rheinhessische Fußball-Bundesligist hat seine eigentlich für nächste Woche geplante Mitgliederversammlung erneut verschoben. Die Entscheidung der Wahlkommission, nur zwölf statt der erlaubten 16 Kandidaten für die Wahl zum Aufsichtsrat zu nominieren, hatte zu heftigen Protesten im Verein sowie im Umfeld geführt. Dem Vernehmen nach sollen einige Mitglieder sogar erwogen haben, juristische Schritte einzuleiten. Die Mitgliederversammlung hätte eigentlich am 9. Februar in digitaler Form stattfinden sollen. Ein neuer Termin steht noch nicht fest.
Stefan Hofmann, Vorstandsvorsitzender der 05er, der sich selbst bei der Versammlung zur Wiederwahl stellen wollte, ließ am späten Dienstag verlauten: „Nach den uns vorliegenden juristischen Einschätzungen hat unsere Wahlkommission satzungskonform gehandelt und entsprechend anhand inhaltlicher Kriterien entschieden. Wir haben aber auch registriert, dass es hierzu andere Auffassungen gibt.“ Die Wahlen zu den wichtigsten Vereinsgremien, so Hofmann weiter, „stellen unsere Weichen für die Zukunft. Sie müssen ein Ausdruck eines gemeinsamen Weges und eine unumstrittene Legitimation für die Gewählten sein, dürfen unseren Verein auf keinen Fall entzweien. Bevor wir Wahlen durchführen, bedarf es daher einer Klarstellung des Satzungstextes.“
Satzung überarbeiten
Der Vorstand werde nun „kurzfristig Vorschläge für klarstellende Satzungsregelungen erarbeiten lassen. Im Anschluss an die Legitimierung eventueller Satzungsänderungen können die Wahlen zum Vereinsvorsitz und zum Aufsichtsrat abgehalten werden“, teilte der Klub mit.
Die Entscheidung, die bisherigen Aufsichtsratsratsmitglieder Eva-Maria Federhenn, Sven Hieronymus, Michael Häfner und Michael Schuhmacher nicht mehr zuzulassen, hatte für Unmut bei vielen Fans gesorgt. Bei der Wahl im Oktober, die aufgrund der Corona-Pandemie auf Februar verlegt wurde, waren alle vier noch nominiert worden. Die fünf Mitglieder der Wahlkommission müssen laut Satzung die Begründungen nicht öffentlich machen. Im Anschluss gingen die Spekulationen in alle Richtungen. In den sozialen Medien erntete vor allem der aktuelle Aufsichtsratschef Detlev Höhne Kritik. Er soll Einfluss auf die Entscheidung genommen haben, monierten viele Anhänger. Höhne selbst wollte sich auf Anfrage bislang nicht äußern.