Pokalfinale: Hinter der Eintracht steht eine „schwarze Wand“

aus Eintracht Frankfurt

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Kevin Trapp ist Rückhalt und Wortführer bei Eintracht Frankfurt. Er ist überzeugt, den DFB-Pokal gegen Leipzig gewinnen zu können. Auftrieb geben 40.000 SGE-Fans im Olympiastadion.

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Frankfurt. „Hier entwickelt sich eine ganz besondere Stimmung“, beschreibt Eintracht Frankfurts Torwart Kevin Trapp die Gefühlslage rund um die Frankfurter Eintracht vor dem Finale um den DFB-Pokal am Samstag in Berlin, „wir wissen, welche Energie in diesem Verein steckt. Mit diesem Zusammenhalt können wir große Erfolge in großen Spielen schaffen.“ Vorstandsboss Axel Hellmann beschwört die „Wucht, die dieser Klub entfalten kann.“ Genau dies passiert in diesen Tagen rund um die Eintracht. Die ganze Stadt, die ganze Region und selbst die größten Teile der deutschen Fußball-Öffentlichkeit werden den Frankfurtern die Daumen drücken. Dass die Frankfurter auf „neutralem Platz“ im Olympiastadion ein Heimspiel haben werden, gilt als sicher. Mehr als 40.000 unter den 75.000 Zuschauern werden es mit den „Adlern“ halten, das zeigt ein Blick in die sozialen Netzwerke der Fanszenen in der gesamten Republik. Was zugegeben auch mit dem zweifelhaften Ruf des „Konstrukts“ aus Leipzig zu tun hat. Die Leipziger werden gegen eine „schwarze Wand“ spielen, nachdem die organisierten Eintracht-Fans aufgerufen haben, „alle in schwarz“ in die Arena der Hauptstadt zu kommen. Schon das Stadtbild wird von „Adlern“ geprägt sein, denn es wird mit insgesamt 50.000 Frankfurtern in Berlin gerechnet, darunter mindestens 10.000 ohne Tickets. Das „Public Viewing“ in der heimischen Arena ist bereits ausverkauft. Die Spieler sind längst angesteckt vom ganz besonderen Flair vor einem Finale. „Wir wollen diesen Pokal nach Frankfurt holen, wir wollen am Sonntag in Cabrios durch Frankfurt fahren und wir wollen auf dem Römer mit unseren Fans feiern“, sagt Kevin Trapp, „wir haben eine riesige Vorfreude auf dieses Saisonhighlight.“

Trapp (32) hat schon so einiges gewonnen in seiner Karriere, den Europapokal mit der Eintracht, die Meisterschaft und den Pokal in Frankreich mit Paris St. Germain, aber den deutschen Pokal hat er noch nie in Händen gehalten. Das will der Nationalspieler am Samstag nachholen. Das Vertrauen in die Kollegen, in den Trainer und in sich selbst ist groß. „Wir stehen zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres in einem Finale, das ist unglaublich und spricht für unsere Qualität und den Charakter“, sagt er, „es macht uns alle stolz und es spiegelt die Arbeit wider, die wir reingesteckt haben.“

Sieg gegen Freiburg bringt Eintracht Frankfurt nach Europa

Die einzelnen Spieler und damit die ganze Mannschaft hätten in den letzten Jahren eine Siegermentalität entwickelt. „Wir geben nie auf, wir lassen nie locker“, verspricht der Frankfurter Anführer auch diesmal wieder. Und nennt ein paar Beispiele für die Stehaufmännchen-Qualität dieser Mannschaft. „Wir haben das Europacupfinale nach einem Rückstand gewonnen, wir sind in Lissabon nach einem Rückstand noch in der Champions-League weitergekommen, wir haben gerade erst in Stuttgart das Halbfinale nach einem Rückstand gewonnen und wir haben am Samstag gegen Freiburg nach einem Rückstand noch gewonnen“, zählt er auf. Der Erfolg gegen die Breisgauer hat die Eintracht schon mal sicher nach Europa gebracht und damit viel Dampf vom Kessel genommen.

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Trapp ist seit dem letzten Samstag mit 235 Einsätzen der Frankfurter Rekord-Bundesligatorhüter, hat Dr. Peter Kunter (234) überholt. Dies sei zwar „nur eine Statistik“, bedeute ihm aber dennoch viel. „Es zeigt, dass ich über einen längeren Zeitraum vieles richtig gemacht habe“, blickt er auf seine Frankfurter Zeit zurück und gleich wieder nach vorne, „es macht mir unheimlich Spaß in diesem Verein zu spielen, auch wenn es viel Energie und Nerven kostet.“ Genau diese Gefühlsausschläge aber machten die Eintracht aus. Trapp: „Einer der Gründe, hier Fußball zu spielen, sind die Emotionen.“

Das twittert Eintracht Frankfurt von der Pressekonferenz mit Kevin Trapp:

Genau diese Emotionen wird die Eintracht brauchen, um den nach den letzten Eindrücken aus der Liga favorisierten Leipzigern Paroli bieten zu können. Für Trapp ist das keine Frage. „Leipzig ist in Topform und hat viel fußballerische Qualität“, sagt er, „aber wir haben genau zur richtigen Zeit unsere Form wieder gefunden.“ Die Zuschauer könnten sich bei dieser Konstellation auf ein Spiel „auf Augenhöhe“ freuen. Neben Leidenschaft und Kampfkraft, Entschlossenheit und Nehmerqualitäten, gehöre zu den Trümpfen der Eintracht die Erfahrung. „Seppl Rode, Makoto Hasebe, Mario Götze, Djibi Sow und Timmy Chandler, wir haben viele Spieler mit viel Erfahrung, die wissen wie ein Finale geht“, glaubt der Torwart. Und natürlich könne und wolle er selbst viel beitragen. „Meine primäre Aufgabe ist es, Bälle zu halten“, beschreibt er die Anforderungen, „aber ich versuche auch, für Ruhe zu sorgen und den Jungs Sicherheit zu geben. Sie müssen wissen, dass sie sich auf ihren Torwart verlassen können.“ Daran zweifelt bei der Eintracht niemand.