Statt dem möglichem vierten Auswärtssieg in Folge gibt es eine vermeidbare 1:3-Niederlage für den Fußball-Drittligisten SV Wehen Wiesbaden bei Viktoria Berlin.
WIESBADEN. Es war mehr drin, vor allem in der ersten Halbzeit. Doch am Ende musste sich der Fußball-Drittligist SV Wehen Wiesbaden bei Aufsteiger Viktoria Berlin mit 1:3 (1:1) geschlagen geben. Jeweils zu Beginn beider Halbzeiten und in der Schlussphase trafen die Gastgeber, die Gäste ließen in ihrer besten Phase zu viele Chancen liegen.
Nilsson mit Kreislaufproblemen beim Warmmachen
Für den kranken Florian Carstens beorderte Trainer Rüdiger Rehm Bjarke Jacobsen in die Dreierkette. Mehmet Kurt rückte auf die Sechs. Und kurz vor dem Spielbeginn musste der SVWW-Trainer noch eine weitere Position verändern. Sturmtank Gustaf Nilsson, bisher an sieben von elf SVWW-Toren beteiligt, musste beim Aufwärmen wegen Kreislaufproblemen passen. Für ihn durfte die Paderborn-Leihgabe John Iredale sein Startelf-Debüt feiern. Damit war auch klar, dass die hohen Bälle in die Spitze wie zuvor auf den langen Nilsson nicht die beste Wahl sind. Doch der SVWW kann auch anders. In der ersten halben Stunde zeigten die Hessen wieder mal besten Auswärtsfußball, waren die überlegene Mannschaft mit viel Ballkontrolle.
Dumm nur, dass die Viktoria mit ihrer einzigen echten Chance in diesen 30 Minuten schon früh (4.) in Führung gingen. Nach einer schönen Kombination kam Tolcay Cigerci aus elf Metern zum Abschluss. Keeper Florian Stritzel konnte noch parieren, doch den Nachschuss verwertete Lucas Falcao ins leere Tor.
Iredale erzielt bei Startelf-Debüt Ausgleich
Auf der Gegenseite brachten die Wiesbadener den Ball zunächst nicht über die Linie. Jacobsen scheiterte aus drei Metern per Kopfball, Goppel hob den Ball am Keeper und am Tor vorbei und der Querpass von Goppel auf Iredale konnte gerade noch vor dem sicheren 1:1 geklärt werden. Die Kombination klappte dann aber in der 29. Minute. Der schnelle Niederländer (SVWW-Geschäftsführer Nico Schäfer: „Unsere Geheimwaffe“) sprintete auf Torwart Philip Sprint zu, der Berliner Keeper parierte, doch der 22-jährige Australier war zur Stelle und vollendete den Abpraller überlegt aus 16 Metern. Der hochverdiente Ausgleich. Iredale hätte sogar nach erneuter Vorarbeit von Goppel kurz darauf für die Führung sorgen können. „Er ist heiß und vertritt Gustaf vernünftig“, war Schäfer zufrieden mit dem letzten Transfer der abgelaufenen Transferperiode. Weniger zufrieden war der SVWW-Geschäftsführer mit den letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit, als die Hessen auf einmal zurücksteckten und die Viktoria ins Spiel kommen ließen.
Viktoria trifft 40 Sekunden nach Wiederanpfiff
In die zweite Halbzeit kamen denn auch die Gastgeber wieder besser rein. Und wie! Es waren keine 40 Sekunden gespielt, als der Aufsteiger dank eines Kunstschusses in den Winkel aus 18 Metern von Cigerci wieder in Führung gingen. Erneut mussten die Gäste einem Rückstand hinterherlaufen. Doch diesmal hielten die Berliner besser dagegen. Rehm musste reagieren und tat dies nach einer knappen Stunde. Nilsson hatte die Kreislaufprobleme wohl überwunden und wurde nun ebenso wie Sebastian Mrowca aufs Feld beordert, kurze Zeit später kam noch Dominik Prokop.
Freilich funktionierte das Offensivspiel der Hessen nicht mehr so wie zu Beginn. Im Gegenteil: Die Viktoria war dem 3:1 deutlich näher als der SVWW dem 2:2. Die glasklaren Möglichkeiten auf den erneuten Ausgleich blieben aus, weil die Rehm-Truppe auch nicht mehr den nötigen Druck aufbauen konnte. Der eingewechselte Soufian Benyamina sorgte dann kurz vor Schluss für die Entscheidung.
Damit verpassten die Wiesbadener die Chance, sich an den Berlinern auf Platz zwei vorzuschieben. Zudem gab es mit dem durchaus möglichen aber verpassten vierten Auswärtssieg in Serie keinen neuen Vereinsrekord.
Das nächste SVWW-Spiel findet am Montag, 20. September, um 19 Uhr in der heimischen Brita-Arena gegen Borussia Dortmund II statt. Die Bundesliga-Reserve der Westfalen verlor im zweiten Spitzenspiel des Spieltags mit 0:2 gegen Tabellenführer 1. FC Magdeburg.